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Sonntag, 27. Dezember 2020

4.500 Corona Tote in Altenheimen im Mai…

4.500 Corona Tote in Altenheimen im Mai…

Ich habe auch ohne Studie schon am 14.05.2020 drauf hingewiesen und nannte es einen Skandal, dass die Bundesregierung keine erkennbaren Anstrengungen unternahm, gefährdete Pflegebedürftige durch geeig-nete Maßnahmen besonders zu schützen und das Pflegepersonal mit vernünftigem Schutzmaterial auszu-statten. Und am 11.06.2020 titelte WELT:

Hälfte der Corona-Toten in Deutschland lebte in Pflegeheimen (WELT)

Jetzt, 6 Monate später, ist das Thema aktueller denn je, denn die Todeszahlen in den Altenheimen erreichen bis zu 90 Prozent der Corona-Toten.

Medien sprechen von „Todesfalle Altenheim“. Über 7000 Fälle in einer Woche: Immer mehr Pflegeheime werden Corona-Hotspots“ und „90 Prozent der Corona Toten lebten in Alten- und Pflegeheimen“. Heruntergebrochen auf Bundesländer würde etwa Berlin 63 Prozent der Covid-19-Toten auf Pflegeeinrichtungen zurückführen, Hamburg 65 Prozent und Schleswig-Holstein sogar 90 Prozent.

Eugen Brisch von der Stiftung Patientenschutz aus München kritisiert Merkel, Spahn und Söder scharf:

Viele Tote in Alten und Pflegheimen. „Das müssen die Pflegebedürftigen ausbaden“,

„Zwar hat uns die Bundeskanzlerin, auch der Bundesgesundheitsminister, ebenso die Minister-präsidenten versprochen, dass das, was im Frühjahr geschehen ist, sich nicht wiederholen wird. Aber wenn wir uns die aktuelle Situation anschauen, ist die Situation aktuell schlimmer als wir sie im März und April hatten“, sagte Eugen Brisch von der Stiftung Patientenschutz aus München der Bild: „Das macht überdeutlich, dass wir zehn Monate verschlafen haben. Und das müssen jetzt sowohl die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen als auch die Altenpflegekräfte ausbaden.“

Brisch wurde überdeutlich: „Alle Verantwortlichen, die letztendlich doch verhindern wollen, dass unsere Krankenhäuser wegen der intensivmedizinischen Last zusammenbrechen; alle Verant-wortlichen, die das in den Mittelpunkt gestellt haben, versagen dort, wo die eigentliche Krise beginnt, sie beginnt in der Altenpflege, sie beginnt nicht auf der Intensivstation. Dort endet sie.“

Samstag, 26. Dezember 2020

Das Scheitern der Corona-Politik (Pioneer)

 Das Scheitern der Corona-Politik (Pioneer)

Die Corona-Pandemie hat die Ältesten erreicht. In Pflege- und Altersheimen wütet das Virus, die Todeszahlen steigen Woche für Woche.

Rund 35.000 über 60-Jährige, die zum Beispiel in Pflegeeinrichtungen untergebracht sind, haben sich infiziert, gut 6.500 überlebten die Krankheit nicht. 

„Wir haben sehr viele Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen“, sagte Lothar H. Wieler, der Präsident des Robert-Koch-Instituts, am Dienstag. "Diese Entwicklung haben wir erwartet." Da stellt sich die Frage: „Und warum habt ihr nicht rechtzeitig und gezielt reagiert“? Zum Beispiel wie in Tübingen: „Unser Ziel muss einfach sein, dass niemand ohne einen frischen Corona-Test in ein Alten- oder Pflegeheim geht“, Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen.

In vielen Bundesländern zeichnet sich - wenn auch unterschiedlich stark - das gleiche Muster ab, mit stark ansteigenden roten Kurven für die Generation 80+ ab Mitte November.

Besonders spürbar zeigt sich die Entwicklung in Sachsen, in Berlin und Bayern, weniger stark ausgeprägt ist sie in Niedersachsen.

Donnerstag, 24. Dezember 2020

Lockdown: Corona Politik immer härter, immer hilfloser

 

Lockdown: Corona Politik immer härter, immer hilfloser

Unter dem Eindruck der in Großstädten wie Berlin konzentrierten Medienberichterstattung haben die  Medien die Politik vor sich her getrieben, verstärkten Merkels Forderung und trommelten seit Tagen für einen flächendeckenden bundesweiten harten Lockdown, der nun am 16.12. kommt, wobei nicht nur Wolfgang Kubicki zurecht nicht begreift, warum in Plön oder Goslar die Geschäfte schließen müssen, weil in Passau die Infektionszahlen durch die Decke gehen.

Dass der Einzelhandel und Glühweinstände Virenschleudern sind – dafür gibt es keinen Beleg. Und wozu im Dezember eine nächtliche Ausgangssperre gut sein soll, das verstehe, wer will. Es sind Schikanen, die Tatkraft vortäuschen sollen, wo Ratlosigkeit herrscht.

Dabei hatte Spahn noch im September großspurig verkündet: „Man würde mit dem Wissen heute, das kann ich Ihnen sagen, keine Friseure mehr schließen und keinen Einzelhandel mehr schließen. Das wird nicht noch mal passieren“.

Politiker, die von einem einheitlichen Vorgehen reden, weil landesspezifische Regelungen nichts brächten, wollen verhindern, dass die Bürger merken, dass einige Bundesländer die Krise besser bewältigen als das eigene und so vom eigenen Versagen ablenken.

Oberflächlich betrachte sieht es so aus, als ob sich das Virus weiter ungebremst ausbreitet. Aber das stimmt nicht, die Infektionszahlen sind in den meisten Altersgruppen weitgehend stabil. Weil bisher nichts unternommen wurde, um die Alten und Schwachen besonders zu schützen, sind es die Alten deren Infektionsinzidenzen durch die Decke gehen., nicht die Jungen. Inzidenz bei über 85-jährigen 287, bei über 90-jährigen 494 (siehe oben).

Ein ähnlich düsteres Bild zeigt sich bei den Toten. In den Medien wird der Eindruck erweckt, als würde das Virus Menschen ohne Rücksicht auf Alter und Gesundheit dahinraffen und in der Süddeutschen Zeitung behauptete eine Kommentatorin gar, dass jetzt auch täglich Kinder, Sportler und Kerngesunde sterben würden.

In Wahrheit sind 87 % der Covid-19 Toten älter als 70 Jahre (also in meiner Altersgruppe), das Durchschnittsalter ist 83 (siehe unten). Und ja, es gibt Ausnahmen. Es lassen sich auch Beispiele finden, in denen auch ein Leistungssportler dem Virus zum Opfer fällt. Aber das sind Einzelfälle und als junger Mensch an Covid zu sterben ist äußerst gering.

Söder spricht vom „Schlendrian“ bei der Virusbekämpfung. Da soll er mal bei sich und der Politik anfangen. Die Politik hat keine Anstrengungen unternommen, genauer aufzuklären, wo oder wie sich die Deutschen konkret anstecken. Die Verfolgung der Infektiosketten ist quasi zusammengebrochen. Wo das Virus wirklich lauert - wir wissen es nicht.

Mit dem jetzt angeordneten verschärften Lockdown soll der Inzidenzwert auf unter 50 gedrückt werden. Wo wir jetzt stehen, kann man oben sehen. Und ob das gelingt, steht in den Sternen. Garmisch-Partenkirchen hat bereits seit Oktober einen harten Lockdown.  Stand heute, 8 Wochen später: Inzidenz von 207. Was passiert, ist reine Symbolpolitik.

Vorkehrungen, um Risikogruppen wirksam zu schützen,  wurden zwar angekündigt. Passiert ist bisher nichts. Erst heute, 13.12., wurden besondere Schutzmaßnahmen beschlossen. Aber Politiker glauben, wenn sie etwas beschließen, seien Problem gelöst. Nein sie fangen dann erst an. Zum Beispiel Internet in Schulen, Schnelltests in Heimen und wer führt sie durch, Kostenübernahme für Schnelltest, 20 Tests pro Monat für jeden Heimbewohner, Novemberhilfen bleiben aus usw. Aber niemand scheint sich dafür verantwortlich zu fühlen, dass diese Beschlüsse auch umgesetzt werden und die Sachen dort ankommen.

Man hat den Eindruck, die Politik stochert im Nebel. Vergangene Woche waren es angeblich die Glühweinstände, von denen die größte Gefahr ausging, ab 16.12. sind es der Einzelhandel und die Schulen., obwohl niemand Zahlen hat, die dort eine besondere Ansteckungsgefahr begründen.

Aber es geht der Politik gar nicht so sehr um die Gesundheit von Menschen, sondern um eigene Versäumnisse. Denn es sind die Gesundheitsämter, die die größten Probleme bereiten. Sie arbeiten überwiegend noch mit antiquierten Arbeitsmitteln und die Digitalisierung ist an ihnen weitgehend vorbei gegangen. Seuchen  bekämpft man nicht mit dem Fax. Deshalb sind sie angeblich bei Inzidenzen über 50 überfordert. Sie können nicht einmal sagen, in welchen Verhältnissen jemand lebt, der positiv getestet wurde. Die Angaben sind freiwillig und werden nicht abgefragt.

Ob man Inzidenzen von 50 (täglich weniger als 5.900 Infizierte) mit den jetzigen Maßnahmen erreicht, steht wie gesagt in den Sternen und ist mal wieder eine Glaubensfrage. Und wenn nicht....?

(Nach Jan Fleischhauer, Focus Online "Liebe zum Lockdown: Wie die Politik von ihrem Versagen in der Corona-Krise ablenkt")


 

Donnerstag, 17. Dezember 2020

Der Staat verspielt das Vertrauen der Bürger (CICERO)

Neuer Lockdown

Der Staat verspielt das Vertrauen der Bürger (CICERO)

VON ALEXANDER MARGUIER am 14. Dezember 2020

Auszüge

  • Der Corona-Politik fehlt es an Logik und Stringenz, stattdessen verbreitet sie Perspektiv-losigkeit.
  • Das eigentlich Fatale am abermaligen Lockdown sind vor allem drei Dinge: Perspektivlosigkeit, mangelnde Logik und ein massiver Vertrauensverlust in die Politik.
  • Was sich hier vor unser aller Augen vollzieht, verdient keinen anderen Namen als ein leider besonders hässliches Wort: Staatsversagen.
  • Besonders erschreckend daran ist die Tatsache, dass es für die Rückkehr zum status quo ante keine neuen Erkenntnisse, keine wissenschaftliche Evidenz gibt. Die Geschäfte werden aus einem ganz einfachen Grund zugesperrt: Weil irgendetwas geschehen musste, das den Bürgern die aktuelle Dramatik drastisch vor Augen führt.
  • In der Psychologie würde man den neuen Maßnahmenkatalog deshalb als typische „Ersatzhandlung“ bezeichnen.
  • Wer soll denn ernsthaft noch glauben, dass unter diesen Umständen tatsächlich im Januar wieder Lockerungen in Kraft treten werden? Schon jetzt pfeifen es die Spatzen (und nicht nur die sondern eben auch der Ministerpräsident Woitke im ZDF) von den Dächern, dass der Lockdown bis weit in den Februar, wenn nicht gar bis Ende März oder schlimmstenfalls noch länger dauern könnte.
  • Aber welche Währung gilt da eigentlich? Ist es der Inzidenzwert, der nach Meinung praktisch sämtlicher Fachleute auch mit den jetzt beschlossenen Maßnahmen nicht unter die Zahl 50 wird gedrückt werden können (wie das Beispiel Garmisch-Partenkirchen zeigt)? Vor ein paar Monaten galt dagegen noch die Reproduktionszahl als das Maß aller Dinge, dann immer wieder die Intensivbettenbelegung oder die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Gesundheitsdienstes im Allgemeinen.
  • Niemand erwartet von der Politik mehr, als sie in einer Pandemie nach menschlichem Ermessen leisten kann. Aber mit dem, was wir derzeit an politischem Irrlichtern erleben, wird alles nur noch schlimmer.

Samstag, 12. Dezember 2020

Radfahren? Kniebeugen und Händeklatschen? Zynischer Tiefschlag (heute Show)

Radfahren? Kniebeugen und Händeklatschen? Zynischer Tiefschlag (heute Show)

Die Corona-Kanzlerin wirkt ratlos. Sie hat zwar im Bundestag eine emotionale Rede gehalten: „Wenn wir jetzt vor Weihnachten zu viele Kontakte haben und anschließend es das letzte Weihnachten mit den Großeltern war, dann werden wir etwas versäumt haben“. Die Journaille war begeistert: Ihre Stimme habe sich überschlagen. So kannten wir sie ja noch nie, hieß es. Aber diese emotionale Rede hilft uns nicht weiter.

Auch übersieht oder verschweigt Merkel, dass bereits durch Versäumnisse in diesem Jahr viele Menschen verstorben sind, die Weihnachten nicht mehr erleben, abgesehen davon, dass  laut Statistischem Bundesamt in Deutschland auch 2021 rund 900.000 Menschen versterben werden, für die es das letzte Weihnachtsfest sein wird.

Schon beinahe zynisch klingen weitere Statements aus dem Kanzleramt und aus ihrem Munde. Kanzleramtsminister Helge Braun: Menschen, die sich vor übervollen Bussen und Bahnen auf dem Weg zur Arbeit fürchten, sollten doch Fahrrad fahren. Und dann die Kanzlerin als „Aerobic Angi“ (heute Show): Bei geöffneten Fenstern in den Schulen könnten die Kinder ja in die Hände klatschen oder auch mal Kniebeugen zum Aufwärmen machen oder was "Wärmeres mitbringen".

Eine Strategie oder langfristige Planung ist dabei nicht erkennbar. Der größte Fehler der Politiker ist, dass sie glauben, wenn sie etwas beschließen, sei das Problem gelöst. Mitnichten. Dann fangen die Probleme erst an. (Siehe fehlende und ungelöste Durchführung von Corona-Schnelltests in Schulen und Pflegeinrichtungen, FFP2-Masken für Kranke- Alte und Pflegekräfte und für über 65-jährige aus Apotheken usw.)

Laut Oskar Lafontaine muss endlich aus den Erfahrungen gelernt und für ein halbes Jahr geplant werden. Merkel und ihre Corona-Paladine von Spahn und Söder bis Lauterbach, sie könnten es offensichtlich nicht.

Und weiter: Obwohl Pandemie-Pläne vorlagen, wurde keine Vorsorge getroffen. Als es im Frühjahr losging, fehlten Masken, Intensivbetten und Atemgeräte. Auch deshalb sind Menschen gestorben, die nicht mehr Weihnachten feiern.

Als China dicht machte, wurde bei uns noch Karneval gefeiert. Merkel und die Verantwortlichen hofften, dass der Kelch an uns vorüber
ginge. Weil zu spät eingegriffen wurde, sind Menschen gestorben und können nicht mehr Weihnachten feiern.

Dann kam der Sommer. Eine langfristige Strategie wurde nicht entwickelt. Was wurde versäumt und ist sofort in Angriff zu nehmen?

1.       Wir brauchen endlich repräsentative Untersuchungen, die uns verlässliche Zahlen liefern.

2.       Das Starren auf die sogenannte Inzidenz ist die wichtigste Entscheidungsgrundlage der Corona-Politiker. Diese Messwerte sind aber, wenn überhaupt, nur bedingt brauchbar. Der  angestrebte Inzidenzwert 50 dient doch nicht dem Gesundheitsschutz, sondern soll Versäumnisse verdecken, dass die Gesundheitsämter Infektionswege immer noch mit Papier, Kugelschreiber und Faxgerät statt mit modernster Elektronik verfolgen und deswegen bei mehr als 50 überfordert sein müssen.

3.       Die Anzahl der Tests wird nicht angegeben, die Labore haben unterschiedliche Testmethoden, die Tests sind nicht standardisiert. Wenn wir andere Erkältungsviren ebenso verfolgen würden, zum Beispiel bei Grippe oder Lungenentzündung, könnten die Medien auch jeden Tag hohe Zahlen melden.

4.       Der Ratschlag eines Teils der Mediziner, der bekannteste ist der Virologe Hendrik Streeck, sich auf die Zahl der belegten Intensivbetten und Beatmungsgeräte zu konzentrieren und vor allem die Alten und Kranken zu schützen, ist richtig. Bei den gemeldeten Todeszahlen sollte die Übersterblichkeit angegeben werden, von der eine Reihe von Leuten sagen, sie sei nicht höher als in der Grippesaison 2017/2018.

5.       Der seit langem bestehende Plan, die Alten, vor allem die in den Alten- und Pflegeheimen, besonders zu schützen, wird sträflich vernachlässigt.
Das Gegenbeispiel ist Tübingen. In neun Altenheimen mit 1000 Pflegeplätzen gibt es „seit Mai nicht einen einzigen Corona-Fall“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. Beschäftigte, Bewohner und Besucher von Altenheimen werden dort regelmäßig und kostenlos getestet, und die Einrichtungen mit sicheren FFP2-Masken versorgt. Warum wird außerhalb Tübingens über diesen Weg seit Monaten nur geredet? Und warum haben Merkel, Spahn, Söder und die anderen Entscheider diesen Weg nicht konsequent umgesetzt? Weil es aufgrund dieses Versäumnisses in Deutschland zu immer mehr Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen kommt, sterben auch hier Menschen, mit denen wir nach den Worten der Kanzlerin nicht mehr Weihnachten feiern können.

6.       Der größte Fehler ist das von den oben genannten Corona-Politikern zu verantwortende Kaputtsparen des Gesundheitssystems. Es fehlen bis zu 100.000 Pflegekräfte. Merkel und Co haben so gut wie nichts unternommen, um diesen Engpass zu beseitigen, der dazu führt, dass weniger Patienten auf Intensivstationen behandelt werden können.
Und hätten wir solide repräsentative Zahlen darüber, wo sich die Leute anstecken, dann könnte man auch den Lockdown soweit notwendig auf der Grundlage von Daten steuern und begrenzen. Die liegen aber unverzeihlicherweise bis heute nicht vor. Dass die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten von falschen Zahlen und Voraussetzungen ausgehen, zeigt der gescheiterte Lockdown „light“. Sie glaubten wohl, das Virus würde sich saisonal anders verhalten als die Erkältungsviren.

Emotionale Reden helfen nicht.

Mittwoch, 9. Dezember 2020

Lockdown

Lockdown

Politiker lieben den Lockdown, er beweist Entscheidungsfreude und erspart Differenzierungen. Sie handeln nach dem Motto, wenn eine Maßnahme nicht wirkt – Anstrengungen verdoppeln, wenn ein Medikament nicht wirkt – Dosis verdoppeln, wenn man vom Weg abgekommen ist – Geschwindigkeit erhöhen. Aber mehr vom selben hilft nicht.

Natürlich geschieht alles zu unserem Besten. Dabei werden 80 Mio. Gesunde mit besonderer Unterstützung der TV-Medien als betreuungsbedürftige Volltrottel betrachtet, denen man z.B. ständig durch sogenannte Experten die AHA-L-Regeln erklären muss. Aber wahrscheinlich sind die meisten  das auch.

Wie anders kann man erklären, dass aufgeklärte Bürger Beifall klatschen, wenn sie wie ungehor-same Insassen eines Mädchenpensionats behandelt werden und Eindrittel von ihnen förmlich nach noch härteren Maßnahmen lechzten, und wie ist es möglich, dass sie den in der Pandemiebekämpfung versagenden Markus Söder, Ministerpräsident des Landes mit den von Beginn an drastischten Maßnahmen und trotzdem katastrophalsten Inzidenzwerten bei Infizierten und Toten, als Corona-Held und Krisenmanager verehren?

Merkel & Co. können sich auf den Gehorsam der Bevölkerung verlassen. Sie segeln auf der populistischen Zustimmung des überwiegenden Teils der Bevölkerung. Glaubt man Umfragen, stimmen den Maßnahmen über 80 % zu. Warum sollten sie also ihre Strategie ändern?

Deshalb wird weiter mit Angst und Hysterie regiert.

Montag, 7. Dezember 2020

Streeck Der Virologe der zweiten Welle

Person der Woche: Streeck Der Virologe für die zweite Welle

Von Wolfram Weimer (ntv)

Christian Drosten war die nationale Leitfigur der ersten Corona-Welle. Nun wächst ein anderer in die Hauptrolle des Orientierungs-Virologen. Das hat Gründe.

Die beiden Top-Virologen Christian Drosten und Hendrik Streeck sind Deutschlands wissenschaftliche Leitfiguren in der Pandemie. Beide sind Großmeister ihres Fachs, Professoren, Institutsleiter, akademisch hoch respektiert. Zwei eloquente Mittvierziger mit ähnlicher Biografie, modern im Habitus und geländegängig in den Diskursen der Republik. Der eine ist sogar der Nachfolger des anderen auf dem Lehrstuhl.

Und doch verfolgen beide in der Corona-Krise völlig unterschiedliche Konzepte. Drosten steht für eine harte, strenge Isolationsstrategie mitsamt Lockdown und konzipiert damit die Verbotspolitik der Kanzlerin. Streeck hingegen verficht einen differenzierteren, liberaleren Ansatz der Flexibilität. Während der eine vor allem mahnt und warnt, will der andere relativieren und abwägen. Es steht das preußische Konzept des Berliners Drosten gegen den rheinischen Weg des Bonners Streeck.

In der zusehends Corona-gespaltenen Nation wird Drosten von der einen Seite als Angst-, Scharf- und Panikmacher kritisiert, während Streeck sich andererseits als verantwortungsloser Verniedlicher beschimpfen lassen muss. In Wahrheit sind beide integer, beide tragen richtige Argumente vor und beide spielen im öffentlichen Diskurs der verunsicherten Republik eine wichtige Rolle - der eine vor allem für die erste, der andere für die zweite Welle.

>>> Stabwechsel der Top-Virologen

>>> "Weit weg vom Leben" Streeck: Maskenpflicht im Freien kaum effektiv

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Corona und FFP2-Masken


03.11.2020

Risikopatient: „Eure Masken verhindern meinen Albtraum“ (Focus) oder

„Ich trage FFP2-Maske und schütze mich selbst“ (Foto)

Die Aussage des Risikopatienten ist typisch deutsch. Die anderen sind schuld an meinem Albtraum. Sie müssen meinen Albtraum verhindern. Ich bin es gewohnt, gegen die Gefährdungen des Lebens vollkasko versichert zu sein.

Das funktioniert nicht mehr. Die Deutschen müssen endlich die Komfortzone einer Vollkaskoabsicherung verlassen und selbst für die eigene Gesundheit sorgen, statt zu fordern und sich darauf zu verlassen, dass andere, Millionen Gesunde, sie schützen. Ständig Solidarität von anderen zum eigenen Schutz einzufordern, ist höchst egoistisch und unsozial. Es zwingt zum Lockdown für Millionen, weil eine Minderheit wie selbstverständlich darauf baut, dass die anderen sie durch das Tragen von Alltagsmasken vor Aerosolen schützen, weil Alltagsmasken bekanntlich nur für andere, aber für den Träger keinen oder nur minimalen Schutz bieten.

Laut "wiso" lassen einfache Alltags-Masken 90 % der Fremd-Viren zum Maskenträger durch. Das gilt auch für sogenannte OP-Masken, die dazu dienen, Patienten und nicht den Arzt oder die Pfleger vor Keimen zuschützen. Dagegen schützen FFP2-Masken den Maskenträger, weil sie 94 % der Fremd-Viren zurückhalten.

Das Prinzip: „Schützt du mich, dann schütz ich dich“, hat versagt wie die rasant steigenden Infektionszahlen zeigen. Jetzt muss es heißen: „Schütz dich selbst, sonst schützt dich keiner“ Jetzt ist es Zeit, dass jeder für sich und seine Familie selbst Verantwortung übernimmt, Infektionsrisiken minimiert und z.B. Menschenansammlungen meidet und für sich entscheidet, mit welchem Risiko er weiterleben kann und möchte.

Dazu gehört zunächst mal, sogenannte Alltagsmasken, die vordringlich andere schützen, gegen Masken, die den Träger schützen, einzutauschen. Was glauben Sie, warum die Kanzlerin plötzlich nur noch mit FFP2-Schutzmasken zu sehen ist? Wahrscheinlich, weil sie erkannt hat oder entsprechend beraten wurde, dass nur diese sie schützen und sie sich nicht weiter darauf verlassen sollte, dass Menschen in ihrer Umgebung ausreichend für ihren Schutz vor Infektionen sorgen, wie Infektionen und Quarantänen im Kabinett und Ministerien zeigen.

Dazu die Bundesärztekammer: „Für Menschen mit erhöhtem Risiko kann das Tragen einer FFP2-Schutzmaske sehr sinnvoll sein“. Das gilt natürlich auch für Menschen, die erst gar kein Risiko eingehen wollen.

Mittwoch, 25. November 2020

Arte: Corona: Sicherheit contra Freiheit

Arte, 10.11.2020, 20:15 Uhr, 52 Minuten:

Corona: Sicherheit contra Freiheit.

Deutsche, Franzosen, Schweden in der Krise - wie mit Covid-19 umgehen?

Ein interessanter Bericht. Wer ihn nicht gesehen hat, sollte sich die Zeit nehmen und oben klicken!

Auszug mit zwei Interviews daraus:

"In Umfragen zwischen Frühjahr und Herbst beurteilten mindestens Zweidrittel der Deutschen die Coronamaßnahmen immer wieder als angemessen".

Ulrike Guerot, Soziologin Donau Universität Ems dazu: "Wir haben sicherlich ein großes Drittel, die wirklich Angst haben und deswegen für die Coronamaßnahmen sind und sogar für verschärfte Maßnahmen. Wir haben aber auch einen Teil, der wahrscheinlich unter vorauseilendem Gehorsam steht, weil eben erzählt wird, dass diese Mehrheit die vernünftige Mehrheit ist. Und wer will schon unvernünftig sein?

Weil, die Erkenntnisse von Adorno, übersetzt von Hanna Ahrend, waren ja eigentlich die, dass, wenn man den Menschen nur erzählt, dass ist für das Gute, dann sind sie zu fast allem bereit. Das würde ja auch erklären, warum wir beim Gebrauch der Maske diese symbolische Aufladung haben: "Seht her, ich trage die Maske, ich trage sie ganz vorbildlich. Ich trage sie sogar auf der Straße, sogar, wenn die Straße leer ist."

Neben Aufrufen zur Disziplin schien die deutsche Regierung auch auf Angst und Emotionen zu setzen. Zumindest lässt das ein internes Papier des Bundesinnenministerium aus dem April vermuten. Dort heißt es:

„Der Worst Case ist mit allen Folgen für die Bevölkerung in Deutschland unmissverständlich zu verdeutlichen. Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die Gesellschaft verdeutlicht werden".

Wenn nichts getan  werde, prognostizieren die Verfasser ´"ein Worst-Case-Szenario von einer Millionen Toten im Jahr 2020 - "allein für Deutschland.

Man müsse klar machen, das viel Menschen qualvoll nach Luft ringend zu Hause sterben und Kinder ihre Eltern anstecken.

Max Gigerenzer, Psychologe, Max-Planck-Institut dazu: "Es ist richtig, dass Menschen die Angst haben, besser zu steuern sind, nur sollen sie nicht zu viel Angst haben und man kann vermuten, dass die Modellrechnungen, die am Anfang kursierten und die viel zu hoch waren, geholfen haben, dass die Menschen genügend Angst bekamen und die Hygieneregeln befolgt haben. Im Allgemeinen ist es so, dass Angst nicht nur eine ganz menschliche Reaktion ist, um einer Gefahr zu entgehen, sondern man kann auch Angst schüren, um nachzuhelfen, damit die Menschen sich auch konformer verhalten".

Die Veröffentlichung der Fallzahlen oder der Alarmismus drum herum, ist wenig zielführend. Die kumulierten Fallzahlen ergeben ein stetiges Wachstum, weil man ja die neuen Fälle zu den bereits existierenden ständig hinzuzählt. Also steigen die Zahlen immer weiter an. Psychologisch gesehen heißt das, man sieht etwas was ständig ansteigt. Das macht Angst.

Die vorherrschende Angst steht jedoch in keinem Verhältnis zu den Todeszahlen. Die Opfer anderer Erkrankungen sind in der Öffentlichkeit weniger präsent. Zum Vergleich: In diesem Jahr sind In Deutsch-land z.B. pro Monat 20 mal so viele an Krebs gestorben wie an Covid-19.

Weitere Stimmen:

Gerd Straten, Rechtsanwalt, Hamburg: "Außerdem werden die Blockwarte und Denunzianten wieder aufgerufen, aktiv zu werden".

Makus Gabriel Philosoph, Uni Bonn: "Im Fall der Demonstrationen besteht eine Neigung, Menschen, die nicht rechtsradikal sind, die nicht verrückt sind usw. zu Dissidenten zu machen. Viele Menschen mit denen ich heute rede, viele Menschen haben das Gefühl, dass es gefährlich geworden ist, eine Meinung über die Pandmiebekämpfung zu haben, die abweicht von der herrschenden Meinung. Der schiere Umstand, dass das Gefühl da ist, ist meines Erachtens ein dringender Handlungsbedarf für die Politik, anders zu kommunizieren".

>>> Zur Sendung

(Strategiepapier der Bundesregierung: „Wie bekommen wir Corona in den Griff?“ Internes Papier aus Innenministerium empfahl, den Deutschen Corona-Angst zu machen. Das Papier empfiehlt auch drastische Maßnahmen zur Krisenkommunikation" )

Denunziantentum

Denunziantentum

"Am besten hat`s in diesem Land der Denunziant. Er hilft dem Staat in seiner Not, dafür gibt's auch kein Berufsverbot". Georg Danzer
Wenn Politiker und Behörden die Bevölkerung auffordern, die Nachbarn zu beobachten und evtl. Corona-Verstöße zu melden, ist die Grenze zum Denunziantentum überschritten. Der Landkreis Hildesheim und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordern  die Bürger dazu auf, Verstöße von Mitbürgern gegen die Corona-Auflagen bei staatlichen Stellen zu melden. Weil: „Das macht keiner gerne. Aber ehrlich gesagt: Im Moment geht es um richtig viel. Und deswegen können wir eine solche Mithilfe aus der Bevölkerung gut gebrauchen.“

Vor 30 Jahren nannte man das "Informelle Mitarbeiter (IM)" oder "Blockwarte". Offenbar eine wiederkehrende deutsche Krankheit.

Und dass manche Medien regelrecht auf der Suche nach Personen des öffentlichen Lebens in Momenten ohne Maske sind, ist auch nicht besser, zumal viele Journalisten nur noch von "Abstand und Maske" sprechen obwohl es "Abstand oder Maske" heißt, falls Abstandhalten bei längeren Zusammentreffen nicht möglich ist. (Es sei denn, für ausgewiesene Bereiche herrscht Maskenpflicht).

Hildesheimer sollen Verstöße gegen Corona-Regeln melden. Schon 500 Meldungen eingegangen

Corona Impfstoffe

Corona Impfstoffe

Seit einigen Tagen ruht alle Hoffnung auf einem Corona-Impfstoff und schon wird überlegt, welche Menschen in welcher Reihenfolge geimpft werden sollen.
Grüne und deren Sympathisanten können ja wohl nicht dazu gehören, denn die sind strikt gegen jede Form von Gen-Technik.
Aber bei Biontech und anderen sind die in Arbeit befindlichen Covid-Impfstoffe Gentechnik pur - sowohl bei der Herstellung als auch bei der Gentherapie im Menschen.
Das ist Gentechnik reinsten Wassers und zwar nicht nur bei Weizen, Mais und Reis oder Schwein, sondern direkt im Menschen.
Vor diesem Hintergrund sollte man den Satz vom Virologen Kekulé im Ohr haben, er „verstehe jeden, der nicht der Erste sein will“.

Jan Fleischhauer: „Trittbrettfahrerei in letzter Sekunde“: Grüne entlarven sich mit Impfstoff-Euphorie

Streit über Gentechnik
Dieser Konflikt erschüttert die grüne Konsensmaschine (WELT)
„Auch Abgeordnete und Funktionäre der Grünen, die sich intensiv in die Gentechnik-Materie eingelesen haben, beklagen, dass vernunftgesteuerte Diskussionen bei dem Thema auf manchen Parteiveranstaltungen kaum möglich seien.“
"Grüne diskutieren generell nicht vernunftgesteuert, sondern meist moralisch hoch aufgeladen, emotional bis hysterisch und hochgradig irrational". (Dr. Rainer Zitelmann)

Montag, 16. November 2020

Wie hoch ist das Infektionsrisiko bei einer Demonstration unter freien Himmel?

Wie hoch ist das Infektionsrisiko bei einer Demonstration unter freien Himmel?

Die Aufregung ist mal wieder groß. Da haben mindestens 20.000 Menschen in Leipzig es gewagt, ihr Grundrecht wahrzunehmen und gegen Corona-Maßnahmen und insbesondere die Maskenpflicht zu demonstrieren und ein Aufschrei geht durch Medien und Politik. 

Steinmeier: „Demonstrationsfreiheit ist ein hohes Gut. Aber es schließt nicht die Freiheit ein, andere zu gefährden“. 

Andere gefährden? Welche anderen? Ein Grundsatz lautet: „Dem Wollenden geschieht kein Unrecht“. Soll heißen: Wer an einer derartigen Demonstration teilnimmt, setzt sich freiwillig eines Risikos aus, womit kein „Anderer“ gefährdet wird, der das nicht in Kauf nimmt. 

Aber wie groß ist das Risiko für Unbeteiligte, durch Demo-Teilnehmer im Nachhinein angesteckt zu werden? 

Zunächst einmal: Der von Politik und Medien immer wieder heraufbeschworene "Süperspreadereffekt" ist bisher bei keiner Großdemonstration aufgetreten. Selbst Karl Lauterbach musste in einer seiner diversen Talshows eingestehen, dass er sich diesbezüglich geirrt habe. 

Weiterhin: „Verstöße gegen Hygieneauflagen bei Demonstrationen haben auch ein symbolisches Gewicht. Es sähe ja seltsam aus, wenn 20.000 Menschen mit Masken gegen die Maskenpflicht demonstrieren würden. In gewissen Grenzen könnten dann Regelbrüche zulässig sein“ (Christoph Gusy, Verfassungsrechtler, Uni Bielefeld). 

Wie hoch ist das Infektionsrisiko bei einer Demonstration unter freien Himmel tatsächlich? 

Professor Gerhard Scheuch, Internationale Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, dazu: 

„Corona ist ein Innenraumproblem“, worauf zahlreiche Indizien und Studien hindeuten. Er glaubt, dass deutlich weniger als ein Prozent der Ansteckung unter freiem Himmel stattfindet. Die Ansteckungsgefahr liege zwar nicht bei null. Man müsste seinem Gegenüber aber schon sehr nahekommen und eine „Aerosolwolke ins Gesicht pusten“, um das Virus zu übertragen. 

Epidemiologie Professor Gerard Krause, Helmholz-Zentrum Braunschweig

Bei geringen Abständen könne auch eine Übertragung unter freiem Himmel erfolgen. Es sei aber auch klar, dass in geschlossenen Räumen das Risiko höher sei.

Prof. Streeck:

"Weit weg vom Leben" Streeck: Maskenpflicht im Freien kaum effektiv

Robert-Koch-Institut: 

Übertragungen im Außenbereich kämen selten vor. Insbesondere bei Wahrung des Mindestab-standes sei die Übertragungswahrscheinlichkeit aufgrund der Luftbewegung äußerst gering. 

Konkret zur Demonstration in Leipzig sagte Aerosol-Experte Scheuch: 

„Ich glaube nicht, dass sich da viele Leute angesteckt haben“. Auch nach großen Demonstrationen in Berlin, Stuttgart oder München seien keine Ansteckungen bekannt geworden. 

Also werden abstrakte Gefahren für Unbeteiligte emotional aufgebauscht, die so weder in der Realität noch konkret nachweisbar sind. 

Zwar ist es Aufgabe von Verwaltungsbehörden und Polizei Gefahren abrzuwehren. Aber eine Gefahr in diesem Sinne ist nach herrschender Auffassung eine konkrete Gefahr, das heißt eine Sachlage, bei der im einzelnen Fall die hinreichende Wahrscheinlichkeit besteht, dass in absehbarer Zeit ein Schaden eintreten wird. Das wäre z.B. der Fall, wenn nachweißlich Infizierte statt in Quarantäne zu sein, an einer Demo teilnehmen würden. 

Unbenommen davon ist es natürlich auch Aufgabe der Polizei, Straftaten zu verhüten.

Quelle. ntv

Mittwoch, 11. November 2020

Wissenschaftler zweifeln an Corona-Maßnahmen: „Besorgniserregende Fehlentwicklungen“

Wissenschaftler zweifeln an Corona-Maßnahmen: „Besorgniserregende Fehlentwicklungen“

  • Eine Expertengruppe warnt Bund und Länder davor, die Bevölkerung mit immer neuen Drohungen vor einem Lockdown zur Disziplin zwingen zu wollen.
  • Das sei kontraproduktiv.
  • Sie fordern einen Kurswechsel: Der Schutz von Risikogruppen müsse jetzt im Zentrum stehen.
  • >>> Zum Artikel

Der Staat allein kann uns nicht retten

Neuer Lockdown für vier Wochen

Der Staat allein kann uns nicht retten (Cicero)

ALEXANDER MARGUIER am 28. Oktober 2020

Jetzt werden also wieder „die Zügel angezogen“, um Corona an der Verbreitung zu hindern. Doch auch ein neuer Lockdown wird nichts helfen: Entweder die Gesellschaft unterwirft sich einem zweifelhaften Gesundheitsregime. Oder wir lernen endlich, mit Risiken umzugehen und unserer Verantwortung für andere und uns selbst gerecht zu werden.

Wer weiß schon, ob die nun beschlossenen Maß-nahmen greifen – und wenn ja, ob sich das Szenario nicht schon bald wiederholen könnte. Gesellschaft und Wirtschaft im Zustand völliger Unsicherheit, völliger Unberechenbarkeit und offensichtlicher Planlosigkeit: Das hält kein Gemeinwesen auf Dauer aus.

Man kann ein Land nicht immer wieder hoch- und runterfahren in der Hoffnung, dem letztlich nur diffus zu bestimmenden „Infektionsgeschehen“ irgendwann Herr zu werden. Wenn Parlamentarier wie Karl Lauterbach ernsthaft vorschlagen, der Staat dürfe wegen Corona zu Kontrollzwecken in Privatwohnungen eindringen, ist das Maß des Erträglichen endgültig überschritten.

Das heute vereinbarte Maßnahmenpaket wirkt wie blinder, panikartiger Aktionismus. Denn warum, um nur ein Beispiel zu nennen, trifft es eigentlich ausgerechnet die Gastronomie wieder mit voller Härte, wo doch die Statistiken zeigen, dass gerade von dort keine wirkliche Gefahr ausgeht? Da wird also erkennbar Symbolpolitik betrieben, es werden Zeichen gesetzt, damit auch der letzte Bürger, die letzte Bürgerin dieses Landes den Ernst der Lage endlich begreifen. Der Staat nimmt sich in seiner Rolle des strengen Erziehers eben das Recht heraus, auch daneben zuhauen und den falschen zu treffen.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat gemeinsam mit den beiden Virologen Hendrik Streeck und Jonas Schmidt-Chanasit noch an diesem Mittwochvormittag ein Gegenmodell zum Lockdown-Bingo vorgelegt. Dessen Kernaussage: Das Corona-Virus wird uns in jedem Fall die nächsten Jahre begleiten, ob mit oder ohne Impfstoff. „Deshalb müssen wir viel stärker darüber sprechen, wie das Zusammenleben trotz des Virus in größtmöglicher Freiheit stattfinden kann“

>>> Artikel

Sonntag, 1. November 2020

Zuverlässigkeit von Corona-Tests

 Fußball: Alle Tests offenbar "falsch-positiv"

Wer untersucht endlich mal  die Zuverlässigkeit von Corona-Tests?

Ich habe schon einmal über falsch negative und falsch positive PCR-Tests geschrieben. Angeblich eine zu vernachläsigende Größe. Die neuesten Entwicklungen müssten doch aufhorchen lassen. In der letzten Woche wurden 12 Fußballspieler aus der 1.-3. Liga, an der Spitze der Nationalspieler Serge Gnaby vom FC Bayern München, zunächst positiv getestet und in Quarantäne geschickt, um kurz darauf alle wieder als "falsch positiv" aus der Quarantäne entlassen zu werden. Ja, das waren "prominente" Fußballer, um die man sich kümmert. Aber wie viele "Normalos" sind bundesweit als "Falsch-Positive" in Quarantäne?

Das passt dazu: 58 von 60 Tests falsch positiv

Chef der Bundesärztekammer muss auf Druck widerrufen

 Chef der Bundesärztekammer muss auf Druck widerrufen

Der Chef der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, musste heute auf Druck von Funktionären, Politikern und Medien seine Aussage bei Lanz zur Wirkung von Alltagsmasken widerrufen.

Die Bundesärztekammer nahm wie folgt dazu Stellung:

"Für Menschen mit erhöhtem Risiko kann das Tragen einer FFP2-Schutzmaske sehr sinnvoll sein. Wir plädieren deshalb dafür, Risikopatienten FFP2-Masken zur Verfügung zu stellen.

Für alle anderen Menschen gilt, dass in allen Situationen, in denen kein ausreichender Abstand gewahrt werden kann, zum Beispiel in geschlossenen Räumen oder im Öffentlichen Nahverkehr, das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes sinnvoll ist. Dieser ist zwar kein sicherer Schutz vor einer eigenen Infektion, hilft aber, durch eine mechanische Reduktion der Aerosol-Verbreitung andere zu schützen".  (Von Alltagsmasken im Freien ist da immer noch nicht die Rede.)

Mal sehen, wie lange der nächste Mediziner durchhält.

Da der Corona-Inzidenzwert 50 und die Maskenpflicht im Freien umstritten sind, hat der WDR in seiner "Lokalzeit" am Montagabend,19.10.2020, den Mindener Lungenfacharzt und Direktor des Instituts für Krankenhaushygiene am Klinikum in Minden, Dr. Peter Witte, dazu befragt.

>>> Dr. Peter Witte zu den aktuellen Corona-Maßnahmen

Falls es Ihnen nicht möglich sein sollte, das Video abzuspielen, hier seine Aussagen zur Maskenpflicht im Freien

Frage: "Was halten Sie von der Maskenpflicht in der Fußgängerzone?"

Witte: "Relativ wenig. Es gibt dafür eigentlich keinen guten wissenschaftlichen Beleg, dass das ein Übertragungsweg ist. Das RKI hat die Übertragungswege aufgezeigt. Das war am Abeitsplatz und in der Familie und man hat ganz klar gesehen: Die 15 Minuten Face to Face Kontakte, das ist das, was wirklich ein Risiko ist. Und es ist schwer vorstellbar, dass jemand im Vorbeigehen, in einer Fußgängerzone, auch bei einer Rate von 50 bis 100 je 100.000 - da ist ja nur jeder Zweitausendste ansteckend - dass man sich da ansteckt, ist kaum vorstellbar".

Frage: "Aber was ist, wenn ich stehen bleibe und mir die Schaufensterauslage anschaue"?

Witte: "Dann schauen Sie sich die Schaufensterauslage an. Aber schauen Sie dabei jemanden ins Gesicht und sprechen mit dem 15 Minuten? Dann ist das ein Problem. Wir müssen uns auf die Dinge fokussieren, die wichtig sind. Wo wir eine Übertragung haben und sollten es nicht zu weit ausdehnen, weil auch die Akzeptanz dann rasch sinkt, und wirklich die wichtigen Dinge im Auge behalten".

Und noch ein Mediziner dazu:

„Maske auf, Augen zu und durch“? Oder was ist die richtige Strategie für den Winter?

Prof. Dr. Ulrich Mansmann ist Direktor des Instituts für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBM) an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) im Interview (Auszug):

"Ich glaube, dass sich allen praktischen Überlegungen gegen die Maske auch praktische Überlegungen entgegenstellen lassen, die für die Wirksamkeit der Maske sprechen. Und es scheint so zu sein, dass die schlechten Praktiken nicht schlecht genug sind, um das Prinzip an sich infrage zu stellen. Ich bin gegen das Tragen einer Maske im Freien, benutze sie aber im Umgang mit anderen in geschlossenen Räumen". (Überzeugung von etwas klingt anders)

Verschärfte Maskenpflicht im Freien

Verschärfte Maskenpflicht im Freien?

Das Maskentragen wird als das Allheilmittel gegen Neuinfektionen gefeiert und die besorgten Bürger tragen inzwischen die Masken monstranzartig auch im Freien, um zu zeigen, wie folgsam sie sind.

Masken müssten der Masken wegen getragen werden und die Maskenpflicht dient inzwischen weniger der Infektionsvermeidung als der Disziplinierung der Bevölkerung (Stefan Aust, Herausgeber der "Welt"). Die Diskussion darüber sei inzwischen polemisch aufgeladen (Chef der Bundesärztekammer bei Lanz) und sie ist inzwischen ein brachial (Merkel) durchzusetzendes politisches Symbol für das Vorhandensein einer "Gefahr" durch Corona, weil sie alleinig geeignet sei, das Virus für jedermann öffentlich "erkennbar" zu machen, da bisher die Allermeisten nur über die Medien mit dem Covid-19-Virus in Berührung gekommen sind. Und für Söder ist die Maske ein Instrument der Freiheit.

Am 14.10.2020 hat man sich auf Regierungsebene auf eine ergänzende Maskenpflicht im Freien geeinigt, die laut ZDF „spätestens“ ab 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überall dort gelten soll, wo Menschen dichter/länger zusammenkommen (auch im Freien). Ab 50/100.000 soll eine erweiterte Pflicht gelten.

Aber wie effektiv verhindert eine im Freien getragene normale Alltagsmaske tatsächlich das Infektionsgeschehen? Neben Prof. Streeck bezweifelt auch der Chef der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, bei Lanz die Wirksamkeit von Alltagsmasken im Freien an. Im Grunde würde es reichen, immer dann, wenn man im Freien mit anderen über längere Zeit ohne Abstand zusammenkommt und laut miteinander redet, eine Alltagsmaske zu tragen. Beim flüchtigen  Begegnungsverkehr auf Straßen und Plätzen sei das nicht nötig.

Prof. Streeck dazu:

„Also solche Erkenntnisse, dass eine Maskenpflicht im Freien so eine starke Reduktion (Anm.: der Infektionen) gebracht haben soll, habe ich nicht gesehen. Das sind Modellierungsstudien, die das als Faktum mit reinrechnen, aber das ist noch sehr weit weg vom eigentlichen Leben. Im Grunde gibt es keine Studie, die ich kenne, die tatsächlich bewiesen hat, dass eine Maskenpflicht im Freien zu so einer starken Reduktion im Freien geführt hat. Wenn man im Freien ist, ist eine Maskenpflicht nicht effektiv“.

Drosten zur Wirksamkeit von Masken

Anhörung des Gesundheitsausschusses am 09.09.2020:

Drosten zur Wirksamkeit von Masken

"Und es gibt einen anderen Punkt, den man nicht von der Hand weisen kann. Wir wissen nicht, ob nicht die Verwendung von Alltagsmasken in großer Verbreitungsweite, ob dass nicht dazu führt, dass im Durchschnitt die erhaltene Virusdosis in einer Infektion geringer ist und dass im Durchschnitt des Krankheitsverlauf auch weniger schädlich sein könnte, aber das ist eine reine Spekulation. Dazu gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Und es gibt umgekehrt eben Länder, in denen man sagen kann, es wurde von Anfang an durchgängig Maske getragen, dazu gehören sehrviele asiatische Länder und trotzdem ist es zu gro0en Ausbrüchen gekommen".

Aussage Drostens im Video ab Minute 08:15

Dienstag, 13. Oktober 2020

Große Hotspotübersicht - "Wir kommen nicht mehr hinterher (Focus)

Große Hotspot-Übersicht - „Wir kommen nicht mehr hinterher“ (Focus)

Wer die Familienheimkehrer vom Balkan und aus der Türkei im Auge hatte, den darf die derzeitige Entwicklung der Infektionszahlen nicht überraschen.

Im Februar wurden Infektionen aus Ischgl eingeschleppt im Spätsommer aus Südosteuropa, dem Balkan und der Türkei. Das so zu bezeichnen unterliegt allerdings einem Tabu. Niemand traut sich, Ross und Reiter offen zu nennen. Infektionsherde werden mit "Partys", "Familienfeiern" und "Hochzeiten" umschrieben.
"Bei der Masse der Infektionen kommen wir nicht mehr hinterher", so der Bezirkssprecher von Berlin-Neukölln, als 4 (!!!) Großhochzeiten aus dem Ruder liefen.
In Remscheid sollen reiserückkehrende Familienverbände Schuld am Infektionsgeschehen sein.
In Hamm hat eine türkische XXL-Hochzeit über mehrere Tage für ein Ansteigen der Coronafälle gesorgt. Auch 150 Gäste beim Kindergeburtstag in Duisburg scheint in diesen Kreisen normal.

In den Landkreisen Wesermarsch und Emsland sind es mal wieder Mitarbeiter von Schlachthöfen aus Osteuropa die infiziert sind und die Zahlen an oder über die kritische Grenze treiben.

Und in den Großstädten sind es offensichtlich Feierwütige mit und ohne Migrationshintergrund, ausgehend von "Reiserückkehrern", so das RKI. Emotionale Appelle, von wem auch immer, an dieses Klientel, Rücksicht insbesondere auf eigene ältere Familienangehörige, aber auch auf andere Mitbürger zu nehmen, geht jungen und alleinlebenden Singels allerdings völlig am A... vorbei.
Aus den anderen "Hotspotgebieten" fehlen die Angaben zu den Verursachern oder sie werden politisch korrekt verschwiegen. Man kann aber getrost davon ausgehen, dass die Verursacher in ähnlichen Milieus zu finden sind und nichts mit dem "Alltagsleben" des weit überwiegenden Teils der Bevölkerung zu tun haben. Aber wie gesagt: Kein Verantwortlicher traut sich, das offen anzusprechen.

Corona und das Einkommen

Corona und das Einkommen

Viele Menschen haben noch gar nicht gemerkt, dass sich etwas verändert. Es gibt in diesem Land mehr als fünf Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, bei "Nichtregierungsorganisationen" (NGO) und Berufspolitiker, 21 Millionen Rentner und Pensionäre (mich eingeschlossen) und vier Millionen Hartz-IV-Empfänger. Sie alle erhalten ihr Geld vom Staat. Für all diese Menschen gab es keinen besonderen finanziellen Einbruch.
Dieser Zahl an Menschen stehen all jene gegenüber, die um ihr Einkommen kämpfen müssen.

Kommt der nächste Lockdown? Irgendetwas läuft da schief

Kommentar

Kommt der nächste Lockdown? Irgendetwas läuft da schief

Einen zweiten Corona-Lockdown wollen vorgeblich alle verhindern, und doch steuern Politik und Gesellschaft scheinbar unaufhaltsam auf ihn hin. Was soll das?

von Burkhard Ewert, NOZ, 06. Oktober 2020, 16:11 Uhr

Irgendetwas läuft da schief. Der Corona-Lockdown des Frühjahrs war schließlich nicht damit begründet worden, dass hier ein tatsächlich furchtbares Virus wütete, sondern ein theoretisch furchtbares. Es handelte sich um einen neuen Erreger, der schwierig einzuschätzen sei. Deshalb wurde, anders als bei vorherigen Pandemien, das Leben in beispielloser Weise heruntergefahren.

Außerdem wurden Wirtschaft und Gesellschaft nicht deshalb gedrosselt, um Ansteckungen im Grundsatz zu verhindern. Schon als der Virologe Christian Drosten noch nicht berühmt war, wies er darauf hin, dass sich die deutliche Mehrheit der Deutschen mit dem Virus infizieren werde. Ziel könne nur sein, den Prozess zu verlangsamen, um das Gesundheitssystem nicht durch zu viele Kranke zugleich zu belasten.

Alles vergessen? Denn inzwischen weiß man ja mehr. Erstens ist das Virus nicht so gefährlich, wie zwischenzeitlich befürchtet worden war. (Was übrigens wird geschehen, falls ein wirklich schlimmes kommt?) Zweitens sind die Zahlen von Infizierten so lange bedingt relevant, wie aus diesen keine Patienten werden. Drittens lässt sich aus den Erfahrungen des Frühjahres festhalten, dass auch nach Ansicht von Gerichten, Medizinern und anderer Disziplinen zahlreiche Einschränkungen unverhältnismäßig und vielleicht kontraproduktiv waren.

Wieso also hat dieses Land nicht den Mut, gezielt und gedrosselt vorzugehen? Selbst Drosten dringt ja nicht damit durch, dass eine Abklingzeit von wenigen Tagen genügen würde. Noch immer werden Cluster für 14 Tage nach Hause geschickt. Selbst Gesundheitsminister glaubten bis vor kurzem, dass ständiges Desinfizieren der Hände wichtig wäre. Es ist bewiesen, dass es bei Covid-19 keine Rolle spielt. Und noch immer reden manche von Schwedens Irrweg, obwohl es keine schlechtere Bilanz vorweist als viele andere Länder.

Es darf daher nicht länger jener als besonders vorausschauend gelten, der möglichst viel verbietet. Auf flexibles und sachgerechtes Drosseln von Risiken kommt es an, nicht auf Aktionismus. Verantwortungsvolle Politik sollte sich nicht durch Ängste treiben lassen. Schon gar nicht sollte sie selbst der Treiber sein.

Merkel: "Wir müssen miteinander reden..."

Wir müssen miteinander reden...

Merkel holte schon mitten in der Sommerpause am 18. August auf Seite 1 der BILD den ganz großen Hammer raus: „Kanzlerin fürchtet ‚Desaster‘ bei Corona“, lautete die Schlagzeile. Merkel glaubte gar an eine Katastrophe, die Deutschland drohen könne: „Man muss die Zügel anziehen, um bei Corona nicht in ein Desaster reinzulaufen“. Und in dieser Woche legte sie nach. Sie will in Risikogebieten "brachial" durchgreifen  und hielt bis zu 20.000 Infizierte pro Tag bis Weihnachten für möglich.

Sie hält sich damit an die Vorgaben des Innenministeriums, den Deutschen Angst zu machen, um Corona in den Griff zu bekommen. (Focus)

Am 30.09., am Schluss der Generaldebatte im Bundestag, flehte sie dann förmlich. „Wir müssen miteinander reden“, weil, "wir riskieren gerade alles, was wir in den letzten Monaten erreicht haben" Wir? „Alle Vorkehrungen und Maßnahmen nützen wenig bis nichts, wenn sie nicht von den Menschen angenommen und eingehalten werden." Und: "Ich appelliere an Sie alle: Halten Sie sich an die Regeln, die für die nächste Zeit weiter gelten müssen".

Wir? Sie übersieht, dass Sie mit ihrem Appell nur die erreicht, die politisch interessiert sind und gängige Medien konsumieren und die gemäß Bill Clinton „hart arbeiten bzw. gearbeitet haben und nach den Regeln spielen“.

Die aber, um die es geht, die feierwütigen jungen Leute, mit oder ohne Migrationshintergrund, die Familienheimkehrer und die Großfamilien, die die Regeln nicht verstehen oder nicht verstehen wollen und Familienfeiern und religiöse Feste nach eigenen Ritualen gestalten, erreicht sie nicht.

Alle anderen müssen weiter spuren und an die „Kandare“ genommen werden. Wann begreift die Politik endlich, dass sie vom Fetisch der täglichen Infektionszahlen wegkommen muss? Die Zahl der Infitierten ist solange bedingt relevant, wie aus diesen keine Patienten werden (Burkhard Ewert). Wer Infiziert ist, ist nicht gleich krank! (Walter Plassmann) Wichtig sei, wie viele Menschen tatsächlich krank sind (ca. 5 % der Infizierten - Prof.Streeck bei Lanz), wie viele wegen Corona auf der Intensivstation liegen (aktuell 590) und wie viele an  und nicht mit Corona gestorben sind (in der 37 Kalenderwoche = 17 von insgesamt 16.308 Verstorbenen = 0,1 %).

Es braucht einen "Score" oder ein Ampelsystem (Prof. Streeck) womit diese Faktoren berücksichtigt werden. Aber mit dermaßen kleinen Zahlen lässt sich keine Panik erzeugen und ein Angstlevel hochhalten...

Abstands- und Maskenpflicht. Aber was hat die Maskenpflicht gebracht?

Abstands- und Maskenpflicht. Aber was hat die Maskenpflicht gebracht?

Wenn man die Statements in den Medien verfolgt, stellt man fest, dass die Abstands- und Maskenpflicht längst nicht mehr dem Gesundheitschutz dient, sondern zu einem ideologisch-politischen Kampfbegriff mutiert ist, dessen Einhaltung mit Gewalt unter extremen Bußgeldandrohungen durchzusetzen ist.

Am 27.04.2020 wurde in Deutschland die Maskenpflicht angeordnet, obwohl die täglichen Neuinfektionen vom Höchst-stand am 02.04. von  6.500 Fällen laut RKI am 27.04. auf 1.1442 zurückgegangen waren. Seitdem wird das Masken-tragen als das Allheilmittel gegen Neuinfektionen gefeiert und die guten Bürger tragen inzwischen die Masken monstranz-artig, um zu zeigen, wie folgsam sie sind.

Dabei dient die Maskenpflicht inzwischen weniger der Infektionsvermeidung  als der Disziplinierung der Bevölkerung (Stefan Aust, Herausgeber der "Welt"). Sie ist inzwischen ein politisches durchzusetzendes Symbol für das Vorhandensein einer "Gefahr" durch Corona, weil sie geeignet ist, das Virus für jedermann öffentlich "erkennbar" zu machen, da bei ca. 0,5 Prozent an Infizierten kaum einer mit dem Covid-19-Virus in Berührung gekommen ist.

Doch selbst Christian Drosten stellte dazu am 08.09.2020 vor dem Gesundheitsausschuss des Bundestages fest: Es sei reine Spekulation, ohne wissenschaftliche Belege, ob das Maskentragen in großer Verwendungsbreite dazu führt, dass der Krankheitsverlauf weniger schädlich sein könnte. Umgekehrt gäbe es Länder, in denen Masken durchgängig getragen würden, in denen es zu größeren Ausbrüchen gekommen sei.

Was hat die Maskenpflicht gebracht? Nach einem Abflachen der Infektionskurve stieg sie am 25.08.2020 wieder auf 1.248 an, um am 8.10.2020 mit 4518 Neuinfektionen den höchsten Stand seit Anfang April 2020 trotz Maskenpflicht zu erreichen.

Die Verteidiger der Corona-Maßnahmen werden behaupten, dass sei im Vergleich zu anderen Ländern wie Frankreich und Spanien ein moderater Anstieg, der nur der Maskenpflicht zu verdanken sei und dass außerdem OP-Masken vom Krankenhauspersonal schon immer getragen würden. Sie übersehen dabei, dass es sich um OP-Masken handelt, die im OP getragen werden, um Operierte vor dem Eindringen von KEIMEN in die Operationswunde und nicht das Personal vor VIREN zu schützen! Das tun sie nämlich nicht. (Harald Witzmmann, Chirug)

Skeptiker der Maßnahmen meinen, die Maskenpflicht hätte den Anstieg weder bei uns noch  in Spanien oder Frankreich verhindert und müsse abgeschafft werden.

Beides ist eine Glaubensfrage und durch nichts bewiesen. Wie sagte doch Drosten…“reine Spekulation ohne wissenschaftliche Belege“. Und da die Infektionszahlen wieder das Niveau vor der Maskenpflicht zu erreichen scheinen, fragen sich Viele, was eine Maske bewirken soll, die andere schützen soll, sie selbst aber weit weniger. Warum nicht die, die sich schützen müssen oder wollen, FFP 3 Masken tragen, um sich selbst wirkungsvoll vor dem Virus zu schützen.

Und selbst wenn das so ist, dass Maskenträger das Virus etwas weniger intensiv verbreiten als ohne Maske, stellt sich die Frage, ob es immer noch verhältnismäßig ist, 80 Millionen völlig gesunde Menschen zum Tragen eine Maske zu verpflichten, damit ein paar tausend Maskenträger – weniger als 0,5 Prozent – die Viren etwas weniger intensiv verbreiten als ohne Maske. (Verfassungsrechtler Dr. Dietrich Murswieck:)

Verfassungsrechtler Dr. Dietrich Murswieck:

"Die Maskenpflicht bedarf dringend einer Evaluierung. Der Nutzen ist umstritten. Er sollte dringend wissenschaftlich untersucht werden, damit eine sinnvolle Überprüfung der Maskenpflicht auf ihre Verhältnismäßigkeit möglich wird. Selbst wenn dabei herauskäme, dass die Masken nicht völlig ungeeignet sind, sondern dass sie die Verbreitung des Virus hemmen, stellt sich die Frage: Kann man dauerhaft über 80 Millionen völlig gesunde Menschen zum Tragen einer Maske verpflichten, damit ein paar Tausend Maskenträger – weniger als 0,05 Prozent –, die unerkannt mit Covid-19 infiziert sind, die Viren etwas weniger intensiv verbreiten als ohne Maske?"

Drosten zur Wirksamkeit von Masken

Anhörung des Gesundheitsausschusses am 09.09.2020:

Drosten zur Wirksamkeit von Masken

"Und es gibt einen anderen Punkt, den man nicht von der Hand weisen kann. Wir wissen nicht, ob nicht die Verwendung von Alltagsmasken in großer Verbreitungsweite, ob dass nicht dazu führt, dass im Durchschnitt die erhaltene Virusdosis in einer Infektion geringer ist und dass im Durchschnitt des Krankheitsverlauf auch weniger schädlich sein könnte, aber das ist eine reine Spekulation. Dazu gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Und es gibt umgekehrt eben Länder, in denen man sagen kann, es wurde von Anfang an durchgängig Maske getragen, dazu gehören sehrviele asiatische Länder und trotzdem ist es zu gro0en Ausbrüchen gekommen".

Aussage Drostens im Video ab Minute 08:15

Hamburger Ärztechef kritisiert Söder und Drosten - Panikmache "macht Gesellschaft krank"

Hamburgs Ärztechef kritisiert Söder und Drosten - Panikmache „macht Gesellschaft krank“

Der Vorsitzende von Hamburgs Kassenärztlicher Vereinigung, Walter Plassmann, beklagt in einem Gastbeitrag für das „Hamburger Abendblatt“ die Panikmache von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Virologe Christian Drosten. Speziell Söder neige dazu, mit Blick auf die Corona-Zukunft immer das dramatischste Szenario zu wählen. Dies verursache aber bleibende Schäden an der Seele der Bürger. „Wer die Gesellschaft mit immer neuen Hiobsbotschaften auf immer höhere Bäume treibt, der macht die Gesellschaft krank“, beklagt Plassmann.

Virologen wie Christian Drosten wirft Plassmann vor, „nur sehr kleine Teile des Menschen“ zu sehen. Ärzten in Hamburg sei schon im April aufgefallen, dass es eine Diskrepanz gebe zwischen der politisch-medialen Aufgeregtheit und dem, was sie erleben. Covid-19 verlaufe bis auf extrem wenige Einzelfälle mild oder gänzlich symptomfrei.
Aktuell sei die Gesellschaft mit Blick auf die Corona-Maßnahmen völlig gespalten. „Während die einen die Regeln mit einer Verbissenheit verteidigen und (bevorzugt bei anderen) überwachen, die mitunter absurde Züge annimmt, wollen die anderen nicht nur die Corona-Regeln entsorgen, sondern auch gleich die halbe Demokratie mit“, konstatiert der 65-jährige. Gespräche seien nicht mehr möglich, ein Abwägen der Meinungen gehe unter im Gebrüll der einen wie der anderen Seite.
Das Virus sei kein „Killervirus“. „Die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, ist sehr gering, die Wahrscheinlichkeit zu erkranken, hoch gering und die Wahrscheinlichkeit, schwer zu erkranken oder gar zu sterben, äußerst gering“, so Plassmann weiter. Gelassenheit sei „angebracht und angezeigt“.

Montag, 28. September 2020

Schluss mit dem "Covidioten"-Gerede! Die Politik darf alten Fehler nicht wiederholen

„Der andere Blick“ von Eric Gujer, Chefredakteur der NZZ, Gastkommentator auf Focus -Online

Schluss mit dem „Covidioten“-Gerede! Die Politik darf alten Fehler nicht wiederholen

Niemand hat auf die Corona-Pandemie eine endgültige Antwort. In dieser Situation ist es verführerisch, Andersdenkende als „Covidioten“ und Verschwörungstheoretiker zu diffamieren.

Thesen:

  • Im Prinzip sollte man annehmen, dass der Mensch prinzipiell lernfähig ist. Für Parteien, Politiker und Journalisten scheint dies aber nur eingeschränkt zu gelten. Sie sind gerade dabei, den gleichen Fehler ein zweites Mal zu begehen.
  • 2015 stellten Politik und Medien alle Zeitgenossen, die angesichts der Massenmigration ein Gefühl der Beklemmung befiel, in die rechte Ecke. Folge: AfD erstarkte.
  • Gerade wird dieser Fehler wiederholt. Sehr viele Menschen sind mit den Coronaschutzmaßnahmen unzufrieden. Sie werden pauschal als „Covidioten“ verunglimpft.
  • Die relativ wenigen, aber lauten Demonstranten und die vielen, aber eher stillen Bürger, welche die staatliche Pandemiepolitik ablehnen, hört niemand an. Stattdessen werden sie in einen Topf geworfen mit Rechtsradikalen und Reichsbürgern, die eine Corona-Demo für eine spektakuläre Aktion auf den Stufen des Reichstages ausnutzten und entsprechende Aufmerksamkeit erhielten.
  • Medien nennen die Zweifler und Skeptiker seit Monaten Wirrköpfe und „Covidioten“
  • Das neue Schlagwort der aufgeregten Debatte lautet „Verschwörungstheoretiker“
  • Ist das Verschwörungstheorie, wenn man vermutet, dass die Welt von multinationalen Konzernen oder raffgierigen Kapitalisten kontrolliert wird? Davon war einst die ganze SPD überzeugt. Diese Verschwörungstheorie nennt sich Marxismus. Sie wird an Universitäten gelehrt, Politiker berufen sich auf sie, Staaten wurden in ihrem Namen gegründet.
  • Zu allen Zeiten haben sich Menschen eine komplexe Realität erklärt, indem sie diese auf wenige griffige Wahrheiten reduzierten.
  • Als die Europäer noch an Gott glaubten, dienten Gottesdienste, Prozessionen und andere Rituale dazu. Sie nannten das Religion.
  • Die Zweifel an der staatlich verordneten Linie sind fest verankert in der Mitte der Gesellschaft, bei den Leuten, die gemäß Bill Clinton „hart arbeiten und nach den Regeln spielen“.
  • Politiker und Medien geben den Ton an. Sie bestimmen die öffentliche Meinungsbildung. Wer sich dem nicht gewachsen fühlt, verstummt und zieht sich zurück, ohne seine Überzeugung aufzugeben. In dessen Innern brodelt es gefährlich
  • Wer sich dabei nur an Masken, Abstandsregeln und Reisebeschränkungen stört, gehört zu den Glücklicheren. Den anderen droht Arbeitslosigkeit und Insolvenz.
  • Auch wer konsequent für Schutzmaßnahmen und entsprechend vorsichtig ist, sollte seine individuellen Gefühle und Empfindungen angesichts der Widersprüchlichkeiten in der Pandemie nicht zum für alle gültigen Maßstab machen.

>>> Zum Artikel

Dazu Hans-Ulrich Jörges (Stern):

"Viele Medienleute haben die kritische Distanz zur Pandemie-Politik verloren, Die Medien sind immunisiert gegen Kritik an den tonangebenden Mächten. Die meisten Medienleute sind sind nicht als Anwälte der Freiheit unterwegs, sondern als Staatsanwälte gegen Abweichler. Wäre es nicht Aufgabe der Medien selbst, die Verfassung zu verteidigen? Viele dienen lieber als Organ der Coronistischen Einheitspartei Deutschlands".