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Sonntag, 1. November 2020

Chef der Bundesärztekammer muss auf Druck widerrufen

 Chef der Bundesärztekammer muss auf Druck widerrufen

Der Chef der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, musste heute auf Druck von Funktionären, Politikern und Medien seine Aussage bei Lanz zur Wirkung von Alltagsmasken widerrufen.

Die Bundesärztekammer nahm wie folgt dazu Stellung:

"Für Menschen mit erhöhtem Risiko kann das Tragen einer FFP2-Schutzmaske sehr sinnvoll sein. Wir plädieren deshalb dafür, Risikopatienten FFP2-Masken zur Verfügung zu stellen.

Für alle anderen Menschen gilt, dass in allen Situationen, in denen kein ausreichender Abstand gewahrt werden kann, zum Beispiel in geschlossenen Räumen oder im Öffentlichen Nahverkehr, das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes sinnvoll ist. Dieser ist zwar kein sicherer Schutz vor einer eigenen Infektion, hilft aber, durch eine mechanische Reduktion der Aerosol-Verbreitung andere zu schützen".  (Von Alltagsmasken im Freien ist da immer noch nicht die Rede.)

Mal sehen, wie lange der nächste Mediziner durchhält.

Da der Corona-Inzidenzwert 50 und die Maskenpflicht im Freien umstritten sind, hat der WDR in seiner "Lokalzeit" am Montagabend,19.10.2020, den Mindener Lungenfacharzt und Direktor des Instituts für Krankenhaushygiene am Klinikum in Minden, Dr. Peter Witte, dazu befragt.

>>> Dr. Peter Witte zu den aktuellen Corona-Maßnahmen

Falls es Ihnen nicht möglich sein sollte, das Video abzuspielen, hier seine Aussagen zur Maskenpflicht im Freien

Frage: "Was halten Sie von der Maskenpflicht in der Fußgängerzone?"

Witte: "Relativ wenig. Es gibt dafür eigentlich keinen guten wissenschaftlichen Beleg, dass das ein Übertragungsweg ist. Das RKI hat die Übertragungswege aufgezeigt. Das war am Abeitsplatz und in der Familie und man hat ganz klar gesehen: Die 15 Minuten Face to Face Kontakte, das ist das, was wirklich ein Risiko ist. Und es ist schwer vorstellbar, dass jemand im Vorbeigehen, in einer Fußgängerzone, auch bei einer Rate von 50 bis 100 je 100.000 - da ist ja nur jeder Zweitausendste ansteckend - dass man sich da ansteckt, ist kaum vorstellbar".

Frage: "Aber was ist, wenn ich stehen bleibe und mir die Schaufensterauslage anschaue"?

Witte: "Dann schauen Sie sich die Schaufensterauslage an. Aber schauen Sie dabei jemanden ins Gesicht und sprechen mit dem 15 Minuten? Dann ist das ein Problem. Wir müssen uns auf die Dinge fokussieren, die wichtig sind. Wo wir eine Übertragung haben und sollten es nicht zu weit ausdehnen, weil auch die Akzeptanz dann rasch sinkt, und wirklich die wichtigen Dinge im Auge behalten".

Und noch ein Mediziner dazu:

„Maske auf, Augen zu und durch“? Oder was ist die richtige Strategie für den Winter?

Prof. Dr. Ulrich Mansmann ist Direktor des Instituts für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBM) an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) im Interview (Auszug):

"Ich glaube, dass sich allen praktischen Überlegungen gegen die Maske auch praktische Überlegungen entgegenstellen lassen, die für die Wirksamkeit der Maske sprechen. Und es scheint so zu sein, dass die schlechten Praktiken nicht schlecht genug sind, um das Prinzip an sich infrage zu stellen. Ich bin gegen das Tragen einer Maske im Freien, benutze sie aber im Umgang mit anderen in geschlossenen Räumen". (Überzeugung von etwas klingt anders)

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