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Sonntag, 11. April 2021

Planlos-ratlos-mutlos = Lockdown

 Die bekannte Zermürbungstaktik der Kanzlerin macht nicht nur mürbe

Planlos - ratlos - mutlos; Lockdown als "erweiterte Ruhezeit" (CICERO)

VON ALEXANDER MARGUIER am 23. März 2021

  • Eine „erweiterte Ruhezeit zu Ostern“ habe die Bundeskanzlerin in der Nacht auf Dienstag angekündigt. „Erweiterte Ruhezeit“, das klinge irgendwie sympathisch nach Ausschlafen – als ob der Staat seinem Volk einen zusätzlichen Ferientag genehmigt hätte.
  • Das Problem sei nur: Die Merkelsche „Ruhezeit“, ob mit oder ohne „Erweiterungen“ in Form von verschärften Kontaktverboten, währte jetzt schon ein ganzes Jahr.
  • Ganze Branchen würden vernichtet, abertausende Existenzen dazu. Deutschland ruhe nicht etwa nur im Unfrieden, sondern erlebe einen Albtraum.
  • Ein regelrechter Albtraum sei auch der Auftritt der Bundeskanzlerin in den frühen Morgenstunden Was sie zu verkünden hatte, sei hingegen ein Skandal: Irgendwann nach Ostern werde man also mit einer „Phase der umfangreichen Testungen“ beginnen; es werde „neu gedacht, wie wir das Bestmögliche in den nächsten Tagen und Wochen erreichen können“.
  • Neues Denken, das könne ein Jahr nach Beginn der Pandemie in der Tat einen Versuch wert sein. Leider sei nichts, aber auch gar nichts davon zu erkennen. Im Gegenteil: Was da von der Kanzlerin abgeliefert wurde, das war die verdruckste, beinahe schon widerwillige Ankündigung von Maßnahmen, die anderswo entgegen der Leitlinien des Regierungskurses längst erprobt würden. Zum Beispiel in Städten wie Tübingen oder Rostock, deren evidenzbasierte Öffnungsstrategien jetzt mit Merkels Segen künftig „in ausgewählten Regionen“ ausprobiert werden sollen – „um zu lernen“ (Originalzitat).
  • Seit einem Jahr befinde man sich auf einen „Weg mit Erfolgen, aber auch mit Rückschlägen“. Wobei – Nachsatz Merkel – aus Rückschlägen auch „zusätzliche Kraft erwachsen“ könne.
  • Zusätzliche Kraft? Ernsthaft? Während in San Diego bereits Menschenaffen gegen Corona geimpft werden, könnten sich die Bewohner dieses Landes darüber freuen, wenn demnächst auch deutsche Hausärzte ihren Patienten die nicht vorhandenen Vakzine verabreichen dürfen. Man befinde sich in „einem Wettlauf mit dem Impfen“, so die Kanzlerin. Dass die Bundesrepublik an diesem Rennen als fußkranke Nation teilnehme, blieb wohlweislich unerwähnt.
  • Wenn Friseurbesuche jetzt schon als ein Funktionieren des Staats- und Verwaltungsapparats gelten sollen, dann ist das mehr als ein Grund zum Haare raufen: Es packt einen die schiere Verzweiflung.
  • Jetzt also die „erweiterte Ruhezeit zu Ostern“. Welch ein Hohn sei diese Wortwahl eigentlich in Anbetracht einer sogenannten Industrienation, deren politisches Führungspersonal das Schließen, Herunterfahren und Downlocken mit paternalistischer Inbrunst durchsetzt und gleichzeitig die Unterversorgung mit Impfstoffen als alternativlosen Beitrag zur Völkerverständigung zelebriert?
  • Dass „im Großen und Ganzen nichts schiefgelaufen“ sei, wie die deutsche Bundeskanzlerin vor einigen Wochen zum Thema Vakzin-Beschaffung bemerkte, mache nur allzu deutlich, wie sehr die Maßstäbe inzwischen verrutscht sind: Die Bürgerinnen und Bürger können offenbar froh sein, dass beizeiten überhaupt etwas bei ihnen ankommt. Mehr Wurstigkeit, weniger Ehrgeiz waren selten.
  • Die Bundesrepublik habe ihre Zukunft verpennt. Freuen wir uns also auf weitere „erweiterte Ruhezeiten“.

Das Versagen der Corona-Verwalter. Deutschland erstickt an seiner Bürokratie

 Das Versagen der Corona-Verwalter: Deutschland erstickt an seiner Bürokratie (NZZ)

Der Versuch, alles bis ins Kleinste mit Vorschriften zu regeln, lähmt das Land schon seit langem. In der Pandemie zeigt sich nun auch die zerstörerische Kraft der deutschen Regulierungswut.

Der eigentliche Grund für das deutsche Scheitern in der Krise ist eine Eigenart, die alle politischen Ebenen des Landes durchdringt, und das schon lange: Es ist die Lust an der Bürokratie. Vor der Pandemie war sie vor allem im Ausland ein Anlass für Witze, Ratgebertexte und YouTube-Videos. Jetzt, in der Krise, zeigt sich ihr zerstörerischer Charakter.

  • Wer, bitte, denkt sich so etwas aus? Ladenbesitzer, die ums wirtschaftliche Überleben kämpfen, hätten nach dem Öffnungsplan gar keine Zeit, sich um ihre zurückkehrenden Kunden zu kümmern. Sie müssten permanent mit einem Zollstock und einer Excel-Tabelle in der Hand durchs Geschäft rasen, um sich keinen Ärger mit dem Ordnungsamt oder der Polizei einzuhandeln
  • Während sich der staatliche Eifer bei der Beschaffung und Verteilung von Impfstoffen, beim Schutz von Altenheimen und bei der Bestellung von Schnelltests in Grenzen hält, ist er bei der Ahndung von Regelverstößen in Deutschland so ausgeprägt wie eh und je.
  • Die Lokal- und Regionalmedien sind voll von entsprechenden Berichten. Mal stehen acht Polizisten in der Küche eines Mannes, der mit einem Freund gekocht hat, mal soll ein Sportverein 5000 Euro Strafe zahlen, weil zwei Kinder auf seinem Skatepark unterwegs waren, mal nehmen Beamte die Personalien von Spaziergängerinnen auf, deren Hunde sich zu nahe gekommen sind.
  • Bei näherer Betrachtung sind es aber gar nicht die Macher, die versagen, es sind die Verwalter. Es ist der deutsche Staat, der den Ruf des Landes beschädigt: Statt Probleme aus dem Weg zu räumen, stellt er Regelwerke auf, die selbst zum Problem werden. Made in Germany? Für alles, was der Staat anfasst, gilt: Late in Germany.
  • Was Frau Federle, Amtsärztin aus Tübingen, in der Sendung „Phönix“ über das deutsche Wesen sagte, traf den Nagel auf den Kopf:
    «Wir müssen einfach mal pragmatischer handeln», forderte sie im schönsten schwäbischen Singsang. «Wir bewegen alles x-mal, wir kontrollieren es noch zehnmal, schreiben es dann aus, lassen es noch mal prüfen, ob es überhaupt so schon geprüft ist, und haben dann noch irgendwelche rechtlichen Bedenken. Und das ist in der Krise vollkommen falsch.»
  • Solche Worte gehören eingerahmt in jede Amtsstube, angefangen beim Kanzleramt.

Das meiste bleibt verboten

 Das meiste bleibt verboten

Sackgasse statt Ausweg: Die deutsche Corona-Politik bleibt in ihren eigenen Widersprüchen gefangen (NZZ)

Die neuen Beschlüsse sind trotz punktueller Lockerungen ein fantasieloses Weiter-So. Wer seine Politik nur an Inzidenzwerten ausrichtet, hat jeden Gestaltungswillen aufgegeben.
Die Verwirrung hat Methode, das Schlingern ist Prinzip, der Inzidenzwert regiert: Wer sich von den neuen Bund-Länder-Beschlüssen in Deutschland eine mutige Öffnungsperspektive für ein zunehmend genervtes Land erhofft hatte, wurde am späten Mittwochabend eines Schlechteren belehrt. Die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder belegen weite Teile der Hotellerie und Gastronomie, der Veranstaltungsbranche, der Kultur und des Handels faktisch mit einem fortgesetzten Berufsverbot. Ein Licht am Ende des Lockdown-Tunnels können jene Regionen erahnen, die sich eines Inzidenzwertes von unter 50 erfreuen. Lange Zeit war eine noch strengere Grenzmarke von 35 im Gespräch gewesen. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 64.

Das meiste bleibt verboten...

Sterben für Europa

 Sterben für Europa

Politiker begründen den Lockdown insbesondere damit, dass jeder Corona-Tote einer zu viel sei und alles unternommen werden müsse, um diese möglichst zu vermeiden. Jetzt machte Bundestagspräsident Schäuble bei Maischberger eine entlarvende Äußerung.

Maischberger fragte, ob der deutsche Staat gegenüber seinen Bürgern die Fürsorgepflicht verletzt und vermeidbare Todesfälle dadurch provoziert habe, da jede Impfung, die zu spät komme, die nicht vergeben werden könne, zu Todesfällen führen könne.

Dazu Schäuble nach längeren Plattitüden:

„Der Ansatz war richtig, es in Europa weit zu beschaffen, obwohl der ein bisschen komplizierter ist. Den Preis muss man zahlen, wenn man Europa stärker will“

Der fehlende Impfstoff kostet europaweit Zenhntausende Coronatote und Schäuble meinte, den Preis müsse man zahlen, wenn man Europa stärker wolle. Das zeigt, dass politisch eine Ideologie wichtiger ist als Menschenleben. Unfassbar!

Beim Spazierengehen passiert garantiert nichts

 "Beim Spazieren passiert garantiert nichts"

Der große deutsche Experte für Aerosole ist Dr. Gerhard Scheuch. Er ist Aerosol-Physiker, war von 2007 bis 2013 Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin und berät heute die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) sowie viele pharmazeutische Unternehmen. (Aber nicht die Bundesregierung)

Gerhard Scheuch hält manche Maßnahme für "absurd" und ärgert sich über politisches Vorgehen. Er sagt in einem Interview auf ntv-Online:

Die Corona-Krise ist ein Innenraumproblem?

Die Corona-Krise ist ein „Innenraumproblem“ Das ist nicht nur meine Meinung, das ist die Meinung von vielen Wissenschaftlern, die auf dem Gebiet der Aerosol-Forschung arbeiten. Es ist ein Innenraum-Problem, weil sich die Menschen in Innenräumen anstecken. In China wurde in einer großen Untersuchung festgestellt, dass von über 7000 untersuchten Infektionen eine einzige im Freien stattfand.

Draußen joggen, spazieren gehen, sich treffen, dann kann im Grunde nichts passieren?

Nein. Da kann garantiert nichts passieren. Wenn Sie joggen, spazieren gehen, wandern, Ski fahren, rodeln, was auch immer, dann wird nichts passieren. Im Außenbereich kann nur dann etwas passieren, wenn Sie sehr lange sehr eng mit einer Person zusammenstehen, sich direkt gegenüberstehen und unterhalten. Aber ansonsten ist die Ansteckungsgefahr im Freien null.

„Längere Zeit“?

Bisher gingen wir davon aus, dass man ungefähr 5 bis 15 Minuten braucht, um sich im Freien zu infizieren, wenn man sich gegenübersteht. Diese Zeit könnte sich natürlich verkürzen, wenn die Mutanten wirklich so viel ansteckender sind, wie man im Augenblick berichtet. Dann sind es nicht mehr 5 bis 15, sondern 3 bis 10 Minuten. Das ist die Zeitspanne, mit der man rechnen könnte.

Wie sieht´s im Innenraum aus? Kann man sagen, wie viel Virus-Material angesammelt sein muss, damit sich jemand anderes infiziert?

Man weiß das noch nicht genau. Man geht im Augenblick davon aus, dass man zwischen 400 und 3000 Viren einatmen muss, damit eine Infektion starten kann. In China wurde auch festgestellt, dass 75 Prozent der Infizierten überhaupt keine Viren ausatmen. Das deckt sich ja mit den epidemiologischen Befunden, dass 75 Prozent der Leute niemanden anstecken.

Wie bewerten Sie, dass es diese Daten, dieses Wissen gibt, aber die politischen Maßnahmen dem entgegenzuwirken scheinen?

Nicht entgegenwirken. Aber sie werden nicht berücksichtigt. Das ärgert mich schon manchmal etwas. Dass man immer nur "Lockdown, Lockdown, Lockdown" proklamiert und solche gezielten Maßnahmen nicht wiedergibt, also einfach der Bevölkerung das nicht mitteilt. Eben: kurze Zeit, lieber mal ins Freie gehen, Ansteckung findet in Innenräumen statt, also trefft euch doch nicht so oft mit vielen Leuten, das ist doch die Gefahr. Aber dass man dann zum Beispiel nächtliche Ausgangssperren verhängt, das ist in meinen Augen absurd. Denn damit signalisiert man den Leuten ja: Achtung, draußen ist es gefährlich. Genau umgekehrt: Drinnen ist es gefährlich.

Man stirbt nicht so einfach an Corona

 Man stirbt nicht so einfach an Corona

Sterben Patienten an oder mit Corona? Obduktionen an der Uniklinik Hamburg-Eppendorf zeigen: Die meisten der untersuchten Toten sind Covid-Sterbefälle.

Entgegen der Empfehlung des RKI hat das Institut für Rechtsmedizin am UKE 735 an covid-19 verstorbene Infizierte nach dem Motto: „Von den Toten lernen“ obduziert.

  • Nur bei einem Prozent der Obduzierten wurden keine relevanten Vorerkrankungen festgestellt. Die Todesursache war trotzdem Covid-19
  • Zugleich zeigt die Untersuchung, dass 99 Prozent von ihnen unter teils mehreren Vorerkrankungen litten.
  • 88 Prozent der Obduzierten gab es mindestens drei Vorerkrankungen, vor allem Bluthochdruck, chronische Niereninsuffizienz, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), bösartige Tumorerkrankungen oder Diabetes. 20 Prozent der Verstorbenen wiesen ein krankhaftes Übergewicht auf.
  • Trotzdem sind die an Covid-19 verstorben - die meisten in Folge von Lungenembolien, Multiorganversagen oder einer Sepsis.
  • In sieben Prozent der Fälle waren die Verstorbenen zwar mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert, die Infektion war aber nicht todesursächlich. "Das waren Herzinfarkte, Lebererkrankungen oder Entzündungskonstellationen - vollkommen unabhängig vom Virus" so der Institutsleiter.
  • Die Hälfte der Verstorbenen war älter als 83 Jahre, 75 Prozent waren älter als 76. Zudem waren die verstorbenen Männer statistisch etwas jünger als die Frauen, und es starben mehr Männer als Frauen.
  • Lediglich sieben Obduzierte waren jünger als 50 Jahre, und von diesen wiederum gab es niemanden, der nicht auch eine erhebliche Vorerkrankung aufgewiesen hätte.
  • Zwei Drittel der Todesfälle ereigneten sich während der zweiten Pandemie-Welle ab Oktober, die meisten im Dezember.

Institutsleiter Ondruschka:

  • „Das höchste Risiko an einer Covid-19-Erkrankung zu versterben, ist somit eindeutig das hohe Lebensalter und damit einhergehend Risikofaktoren im Sinne gravierender Vorerkrankungen“,
  • Man habe bei den Obduzierten lediglich ein Prozent gefunden, bei denen es keine Vorerkrankung gegeben hätte.

Es gibt angesichts dieser Datenlager also kaum noch einen Zweifel: Sars-CoV-2 ist eine Gefahr für die Alten mit Vorerkrankungen, alle anderen haben zumindest keine tödlichen Verläufe zu befürchten.

Die Alten und Vorerkrankten noch effektiver zu schützen, muss daher das Ziel allen politischen Handelns sein. Wer diese Latte reißt, der will von den Toten nichts lernen.

zu den Artikeln: in >>> CICERO und >>> n-tv-Online

Als Trump für Milliarden Impfstoff einkaufte, schlief Europa den Schlaf der Gerechten

 Als Trump für Milliarden Impfstoff einkaufte, schlief Europa den Schlaf der Gerechten

von Gabor Steingart – Focus-Online

Wer verstehen will, warum in den USA 23,54 Millionen Menschen geimpft sind und in Deutschland nur 1,99 Millionen Menschen, muss sich mit den Ambitionen der Staaten und der Geschwindigkeit ihrer jeweiligen Impfprogramme befassen. Erst im Vergleich zwischen US-Regierung und EU-Kommission wird das Ausmaß des europäischen Versagens deutlich.

Zunächst setzte Trump den Vier-Sterne-General Gustave F. Perna als Chief Operating Officer des Programms ein, während in der EU die Kinderpsychologin Stella Kyriakides aus Zypern die Impfstoffbeschaffung koordiniert

Wie alles begann:

  • Am 20.April sickert durch, dass Trump unter dem Namen „Operation Warp-Speed“ den Amerikanern bis zum Jahresende Hunderte Millionen Dosen eines Impfstoffs zur Verfügung stellen will. „Warb-Speed“ ist der fiktive Name des „Raumschiffs Enterprise“, das damit schneller als Lichtgeschwindigkeit fliegen konnte. Also Impfen in "Lichtgeschwindigkeit".
  • "Warp-Speed" kann auf ein Budget von 10, später 18 Mrd. Dollar zurückgreifen
  • Am 21. Mai schlagen die amerikanischen Aufkäufer um ersten Mal zu: Auf Verdacht und zunächst ohne Zulassung wird über die nächsten Monate bei fünf potenziellen Corona-Impfstoffherstellern, bei Moderna, AstraZeneca, Pfizer (samt dem Partner BioNTech), Johnson & Johnson sowie Merck, eingekauft.
  • Erst am 17. Juni legt die EU eine europäische Impfstoffstrategie vor. Budget oder Verträge gibt es zu diesem Zeitpunkt nicht. – mit niemandem-. Die Kommission befasst sich auch nicht mit dem Kauf von Impfstoff. Sie will erst mal eine Plattform entwickeln. Um die Wirksamkeit möglicher Impfstoffe zu überwachen
  • Am 22. Juli wir der Kooperationsvertrag zwischen der US-Regierung und Pfizer/BioNTech bekanntgegeben. 600 Mio. Impfdosen für 1,95 Mrd. Dollar
  • Europa bildet von Anfang an das Schlusslicht der Aufkäufer. Der erste wirkliche Kaufvertrag mit AstraZeneca tritt am 27. August in Kraft. Am 18. September besiegelt die EU-Kommission einen zweiten Vertrag mit den Herstellern Sanofi und GlaxoSmithKline. Zulassung steht in den Sternen. Am 7. Oktober genehmigt die EU-Kommission einen dritten Vertrag mit Johnson & Johnson. Impfstoff bis heute nicht verfügbar
  • Erst am 11. November 2020 – fast vier Monate nach den USA – billigt die EU-Kommission den zwischenzeitlich ausgehandelten Liefervertrag mit BioNTech/Pfizer über bis zu 300 Millionen Impfdosen. Und am 25. November mit Moderna.

Fazit:

EU und das Impf-Debakel: Kein Raumschiff Enterprise, sondern eine Weinbergschnecke. Dabei stellt sich auch die Grundsatzfrage: Ist die EU überhaupt in der Lage, in  einem Verbund von 26 Staaten "Katastrophen mit historischem Ausmaß" besser in den Griff zu bekommen als ein Nationalstaat?

Ansteckung im Außenbereich nahezu ausgeschlossen

 Ansteckung im Außenbereich nahezu ausgeschlossen

Dr. Gerhard Scheuch, ist Aerosol-Physiker. Im Morning Briefing Podcast von „Steingarts Morning-Briefing“ widerspricht er gängigen Klischees und schärft unseren Blick für das eigentliche Infektionsgeschehen.

Der Virologe weiß fast alles über das Virus aber nichts darüber, wie das Virus von einem Menschen zum anderen gelangt. Das ist das Spezialgebiet des Physikers, genauer gesagt des Aerosol-Physikers.

Der große deutsche Experte für Aerosole, ist Dr. Gerhard Scheuch. Er ist Aerosol-Physiker, war von 2007 bis 2013 Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin und berät heute die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) sowie viele pharmazeutische Unternehmen. (Aber nicht von der deutschen Politik).

  • Scheuch rät er angesichts von so mancher Zufallsbegegnung im Supermarkt, am Arbeitsplatz oder beim Joggen, die uns zu dicht erscheint, zur Gelassenheit.
  • Bei den Coronaviren, mit denen wir es jetzt zu tun haben, brauche man mindestens fünf bis 15 Minuten relativ dichten Zusammenstehens, um sich direkt zu infizieren.
  • Das würde bedeuten, dass unsere Angst vor der flüchtigen Nähe mit Unbekannten oft unbegründet ist:
    Bei einem Vorbeigehen könne man sich nicht anstecken. Das sei unmöglich. Da kriege man einfach viel, viel zu wenige Viren ab, als dass die Infektion starten könne.
  • Ohnehin komme es keineswegs bei jedem Kontakt, auch nicht bei jedem langanhaltenden Kontakt mit einem Corona-Infizierten, zur Erkrankung.
  • Es sei im Augenblick so, dass nur etwa zehn bis 15 Prozent der Infizierten überhaupt andere anstecken.
    Das wiederum liege daran, dass nicht jeder Infizierte in gleicher Weise Viren in die Atemluft emittiere.
  • Scheuch zitiert Studien, nach denen 73 Prozent der Patienten überhaupt keine Viren ausgeatmet haben. Aber sie hätten einen Patienten gefunden, der pro Minute 400.000 Viren ausgeatmet habe. Wenn sie mit so einem zusammensäßen, dann könne es schon mal knallen.
  • Das Maskentragen im Freien entbehre jeder Wissenschaftlichkeit und sei völliger Unsinn. Man brauche im Freien keine Maske