Man stirbt nicht so einfach an Corona
Sterben Patienten an oder mit Corona? Obduktionen an der Uniklinik Hamburg-Eppendorf zeigen: Die meisten der untersuchten Toten sind Covid-Sterbefälle.
Entgegen der Empfehlung des RKI hat das Institut für Rechtsmedizin am UKE 735 an covid-19 verstorbene Infizierte nach dem Motto: „Von den Toten lernen“ obduziert.
- Nur bei einem Prozent der Obduzierten wurden keine relevanten Vorerkrankungen festgestellt. Die Todesursache war trotzdem Covid-19
- Zugleich zeigt die Untersuchung, dass 99 Prozent von ihnen unter teils mehreren Vorerkrankungen litten.
- 88 Prozent der Obduzierten gab es mindestens drei Vorerkrankungen, vor allem Bluthochdruck, chronische Niereninsuffizienz, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), bösartige Tumorerkrankungen oder Diabetes. 20 Prozent der Verstorbenen wiesen ein krankhaftes Übergewicht auf.
- Trotzdem sind die an Covid-19 verstorben - die meisten in Folge von Lungenembolien, Multiorganversagen oder einer Sepsis.
- In sieben Prozent der Fälle waren die Verstorbenen zwar mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert, die Infektion war aber nicht todesursächlich. "Das waren Herzinfarkte, Lebererkrankungen oder Entzündungskonstellationen - vollkommen unabhängig vom Virus" so der Institutsleiter.
- Die Hälfte der Verstorbenen war älter als 83 Jahre, 75 Prozent waren älter als 76. Zudem waren die verstorbenen Männer statistisch etwas jünger als die Frauen, und es starben mehr Männer als Frauen.
- Lediglich sieben Obduzierte waren jünger als 50 Jahre, und von diesen wiederum gab es niemanden, der nicht auch eine erhebliche Vorerkrankung aufgewiesen hätte.
- Zwei Drittel der Todesfälle ereigneten sich während der zweiten Pandemie-Welle ab Oktober, die meisten im Dezember.
Institutsleiter Ondruschka:
- „Das höchste Risiko an einer Covid-19-Erkrankung zu versterben, ist somit eindeutig das hohe Lebensalter und damit einhergehend Risikofaktoren im Sinne gravierender Vorerkrankungen“,
- Man habe bei den Obduzierten lediglich ein Prozent gefunden, bei denen es keine Vorerkrankung gegeben hätte.
Es gibt angesichts dieser Datenlager also kaum noch einen Zweifel: Sars-CoV-2 ist eine Gefahr für die Alten mit Vorerkrankungen, alle anderen haben zumindest keine tödlichen Verläufe zu befürchten.
Die Alten und Vorerkrankten noch effektiver zu schützen, muss daher das Ziel allen politischen Handelns sein. Wer diese Latte reißt, der will von den Toten nichts lernen.
zu den Artikeln: in >>> CICERO und >>> n-tv-Online
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