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Montag, 28. September 2020

Schluss mit dem "Covidioten"-Gerede! Die Politik darf alten Fehler nicht wiederholen

„Der andere Blick“ von Eric Gujer, Chefredakteur der NZZ, Gastkommentator auf Focus -Online

Schluss mit dem „Covidioten“-Gerede! Die Politik darf alten Fehler nicht wiederholen

Niemand hat auf die Corona-Pandemie eine endgültige Antwort. In dieser Situation ist es verführerisch, Andersdenkende als „Covidioten“ und Verschwörungstheoretiker zu diffamieren.

Thesen:

  • Im Prinzip sollte man annehmen, dass der Mensch prinzipiell lernfähig ist. Für Parteien, Politiker und Journalisten scheint dies aber nur eingeschränkt zu gelten. Sie sind gerade dabei, den gleichen Fehler ein zweites Mal zu begehen.
  • 2015 stellten Politik und Medien alle Zeitgenossen, die angesichts der Massenmigration ein Gefühl der Beklemmung befiel, in die rechte Ecke. Folge: AfD erstarkte.
  • Gerade wird dieser Fehler wiederholt. Sehr viele Menschen sind mit den Coronaschutzmaßnahmen unzufrieden. Sie werden pauschal als „Covidioten“ verunglimpft.
  • Die relativ wenigen, aber lauten Demonstranten und die vielen, aber eher stillen Bürger, welche die staatliche Pandemiepolitik ablehnen, hört niemand an. Stattdessen werden sie in einen Topf geworfen mit Rechtsradikalen und Reichsbürgern, die eine Corona-Demo für eine spektakuläre Aktion auf den Stufen des Reichstages ausnutzten und entsprechende Aufmerksamkeit erhielten.
  • Medien nennen die Zweifler und Skeptiker seit Monaten Wirrköpfe und „Covidioten“
  • Das neue Schlagwort der aufgeregten Debatte lautet „Verschwörungstheoretiker“
  • Ist das Verschwörungstheorie, wenn man vermutet, dass die Welt von multinationalen Konzernen oder raffgierigen Kapitalisten kontrolliert wird? Davon war einst die ganze SPD überzeugt. Diese Verschwörungstheorie nennt sich Marxismus. Sie wird an Universitäten gelehrt, Politiker berufen sich auf sie, Staaten wurden in ihrem Namen gegründet.
  • Zu allen Zeiten haben sich Menschen eine komplexe Realität erklärt, indem sie diese auf wenige griffige Wahrheiten reduzierten.
  • Als die Europäer noch an Gott glaubten, dienten Gottesdienste, Prozessionen und andere Rituale dazu. Sie nannten das Religion.
  • Die Zweifel an der staatlich verordneten Linie sind fest verankert in der Mitte der Gesellschaft, bei den Leuten, die gemäß Bill Clinton „hart arbeiten und nach den Regeln spielen“.
  • Politiker und Medien geben den Ton an. Sie bestimmen die öffentliche Meinungsbildung. Wer sich dem nicht gewachsen fühlt, verstummt und zieht sich zurück, ohne seine Überzeugung aufzugeben. In dessen Innern brodelt es gefährlich
  • Wer sich dabei nur an Masken, Abstandsregeln und Reisebeschränkungen stört, gehört zu den Glücklicheren. Den anderen droht Arbeitslosigkeit und Insolvenz.
  • Auch wer konsequent für Schutzmaßnahmen und entsprechend vorsichtig ist, sollte seine individuellen Gefühle und Empfindungen angesichts der Widersprüchlichkeiten in der Pandemie nicht zum für alle gültigen Maßstab machen.

>>> Zum Artikel

Dazu Hans-Ulrich Jörges (Stern):

"Viele Medienleute haben die kritische Distanz zur Pandemie-Politik verloren, Die Medien sind immunisiert gegen Kritik an den tonangebenden Mächten. Die meisten Medienleute sind sind nicht als Anwälte der Freiheit unterwegs, sondern als Staatsanwälte gegen Abweichler. Wäre es nicht Aufgabe der Medien selbst, die Verfassung zu verteidigen? Viele dienen lieber als Organ der Coronistischen Einheitspartei Deutschlands".

Verbote! Bitte mehr davon!

NZZ - "Der andere Blick" zum ZDF-Politikbarometer:

Verbote! Bitte mehr davon!

"Die Deutschen sind ein staatsgläubiges Volk, nicht überall gleichermaßen, aber im Vergleich etwa zur Schweiz oder zu den angelsächsischen Ländern schon sehr. Eine Mehrheit (Anm.: 69 %) der Bürger findet die Einschränkungen ihrer Freiheitsrechte im Kampf gegen die Corona-Pandemie beispielsweise nicht nur richtig, viele wünschen sich sogar noch mehr Verbote. Dass es im Land kaum Tote gibt und knapp zehntausend Intensivbetten leer stehen, ist für sie kein Grund, eine Normalisierung des Alltags zu verlangen. Im Gegenteil: «Vater Staat» soll bitte streng sein. Und wenn ein Politiker wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder damit droht, die «Zügel» anzuziehen, wird er mit höchsten Popularitätswerten belohnt". (Der andere Blick, Marc Felix Serrao, NZZ Berlin)

ZDF-Politikbarometer vom 17.09.2020

ZDF-Politikbarometer vom 17.09.2020

ZDF-Politikbarometer: "Mehr als zwei Drittel halten Corona-Maßnahmen für richtig". Kein Wunder, wenn sie ständig in Panik gehalten werden und Virologen, Politik und Medien ihnen täglich die Angst vor der „Zweiten Welle“ einhämmern. Hier wird wieder einmal der Unterschied zwischen eingebildeter und realistischer Gefahr deutlich. Dabei herrscht über den Angstquotienten weder unter Wissenschaftlern noch unter Normalbürgern Einigkeit. Während die einen Covid19 für den Sensenmann halten, halten andere Covid 19 für eine eher milde Form von Grippe.

Ja. Es gibt schreckliche Erkrankungsfälle. Die dürfen aber nicht den Blick auf die Gesamtlage trüben. Fakt ist, dass zur Zeit (16.09.) akut 0,02 % der Bevölkerung (19.762 Menschen) in Deutschland Virusträger sind, von denen nach Schätzungen des RKI ca. 15 % (knapp 3.000) tatsächlich erkranken, wovon deutschlandweit zur Zeit lediglich 246 intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Dass bei 2094 Neuinfizierten die Zahl der akuten Fälle um „nur“ 313 gestiegen ist, erfährt man nur im Kleingedruckten.

Auch darüber,  dass sich in den letzten Wochen ein Rückstau von über 35.000 Testauswertungen angehäuft hat, wovon in der 37. KW noch 32.397 Tests nicht bearbeitet waren, und dass mit deren Abarbeitung  die täglich steigenden Fallzahlen ein verzerrtes Bild der Realität wiedergeben, wird nicht berichtet.

Das permanente Hochhalten von Horrorbildern und gebetsmühlenartigen Addieren von Gesamtinfizierten vom ersten Tage an auf derzeit 263.633 klingt wesentlich dramatischer und muss (soll?) natürlich Befürchtungen wecken, obwohl das auch „nur“ 0,32 % der Gesamtbevölkerung oder 317 Menschen pro 100.00  Einwohner sind.

Auch dass das Virus aktuell überwiegend von „Familienheimkehrern“ und nicht von „Hotelturlaubern“   aus dem Ausland eingeschleppt wurde, die sich dort angesteckt haben und das Virus überwiegend in Süd- und Westdeutschland auf Hochzeiten und anderen Familienfeiern weiterverbreiten, wird aus Political Correctness Gründen  verschämt nur am Rande erwähnt.

Donnerstag, 10. September 2020

Über 90 Corona-Demos von Rechten dominiert

 Fake News oder wie die Leitmedien eine verfälschte Erklärung der Linken kritiklos übernehmen

Linken-Politikerin Ulla Jelpke verdreht Antwort der Bunderegierung

dpa übernimmt kritiklos Pressemitteilung der Lin-ken Ulla Jelpke und alle Leitmedien, inclusive Tagesschau, senden bzw. schreiben natürlich von dpa ab und titeln:

Proteste gegen Schutzregeln

Über 90 Corona-Demos von Rechten dominiert

Stand: 06.09.2020 12:21 Uhr

Was ist tatsächlich passiert?

Kleine Anfrage von Ulla Jelpke an die Bundesregierung: 

„Welche rechtsextremen, rassistischen, antisemitischen, geschichtsrevisionistischen und volksverhet-zenden Äußerungen in Wort und Schrift oder Symbolik sind der Bundesregierung auf den Aufzügen gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen von 1. August 2020 bekannt geworden?“ 

Nach der Veröffentlichung der Antwort der Bundesregierung wird das ganze Ausmaß der Fake News offenbar, die die Linken-Politikerin Ulla Jelpke einer unkritischen dpa über angeblich rechtsextrem unterwanderte Corona-Demos andrehte. Die Wahrheit besagt genau das Gegenteil. Auf die kleine Anfrage von Jelpke antwortetet die Bundesregierung u.a.
„Auf der Veranstaltungsbühne konnten keine Äußerungen in Wort und Schrift im Sinne der Fragestellung festgestellt werden.“ 

Und weiter: 

„Eine maßgebliche Beeinflussung oder Prägung dieser Veranstaltungen war nicht gegeben.“ Oder „Ein prägender Einfluss auf die Kritiker der staatlichen Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen oder deren Demonstrationen konnte nicht festgestellt werden.“

"Auch unter den Teilnehmern der Großveranstaltung vom 1. August 2020 zum Thema „Das Ende der Pandemie: Tag der Freiheit“ befanden sich – nach den bisherigen Erkenntnissen – bezogen auf die Gesamtzahl der Besucher nur relativ wenige Angehörige der rechtsextremistischen Szene.“ 

Jelpke hatte aus der Antwort der Bundesregierung eine Passage herausgegriffen, die von den Leitmedien kritiklos übernommen wurde

 „Über 90 Corona-Kundgebungen von Rechtsextremisten dominiert.“ 

Wie kommt Jelpke auf die Zahl 90? 

Wenn man weiter ins Detail geht und in besagter Antwort nachliest, was es mit diesen neunzig rechtsradikalen Demonstrationen auf sich hat, welche nun bei Jelpke und "Welt", Tagesschau.de u.a. zur Verdammung einer Kritik an den Maßnahmen der Merkel-Regierung herhalten sollen, stellt man fest:

Tatsächlich sind etliche diese vermeintlich die Bundesrepublik in ihren Grundfesten erschütternden Demonstrationen Einzelanmeldungen – jeder Depp darf hier also anmelden  und jeder V-Mann sowieso. Unglaublich aber wahr: Aufgeführt sind hier von diesen 90 Demonstrationen alleine 43 Demos, also fast die Hälfte, mit einer Teilnehmerzahl unter 51 Teilnehmern. Es sind sogar Veranstaltungen aufgeführt mit gerade einmal drei (!), neun (!) und vier (!) Teilnehmern.

Die Bundesregierung teilte unmissverständlich mit: 

„Auch die im Nachgang zu derartigen Kundgebungen zu beobachtenden Versuche, diese Versammlungen propagandistisch für sich zu vereinnahmen, fanden keine erkennbare Resonanz. Insofern resultierte aus den Kundgebungen für die rechtsextremistische Szene bislang keine nennenswerte Anschlussfähigkeit an demokratische Kundgebungsteilnehmer.“ 

Und weiter: 

„Insgesamt hatten das Versammlungsgeschehen sowie die damit einhergehenden Straftaten der Politisch Motivierten Kriminalität -rechts- (PMK-rechts) deutlich abgenommen und es war festzustellen, dass eine strukturierte Teilnahme der rechten Szene an den von demokratischen Akteuren organisierten Kundgebungen nicht erkennbar war. Auch unter den Teilnehmern der Großveranstaltung vom 1. August 2020 zum Thema „Das Ende der Pandemie: Tag der Freiheit“ befanden sich – nach den bisherigen Erkenntnissen – bezogen auf die Gesamtzahl der Besucher nur relativ wenige Angehörige der rechtsextremistischen Szene.“ 

Ebenso: 

„Die Veranstalter der Kundgebung vom 1. August 2020 distanzierten sich bei der Versammlung in Berlin – wie zuvor auch bei den Versammlungen in Stuttgart – von Gewalt und Extremismus jeglicher Couleur und riefen dazu auf, Störer von der Polizei entfernen zu lassen.“

Quellen: 

Antwort der Bundesregierung auf die kleine Anfrage: „Rechtsextreme Beeinflussung von Protesten gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen"

Linken-Politikerin Ulla Jelpke verdreht Antwort der Bundesregierung

Dienstag, 1. September 2020

Zu oft "falsch-positiv"? - Wie zuverlässig sind PCR-Corona-Tests?

30.08.2020 - Probleme mit flächendeckenden Corona-Tests 

Wie zuverlässig sind PCR Corona-Tests? Zu oft falsch positiv?

Die Fa. Stöbich aus Goslar hat nach eigenen Angaben einen Corona-Schnelltest entwickelt, der zur Zeit auf Wirksamkeit und Genauigkeit geprüft wird. 

Bei der Gelegenheit kam bei mir die Frage auf, wie sicher sind die angewandten PCR-Tests zum Nachweis einer SARS-CoV-2 Infektion? 

Ergebnis: Kein Test ist sicher. In der Literatur und auch in den Medien dazu: Die Tests sind recht sicher. Nach Einschätzung des Direktors vom Institut für Virologie der TU Dresden, Alexander Dalpke, zu 98 bis 99 Prozent. Aufgrund der Eigenschaften von PCR-Tests und hoher Qualitätsanforderungen kämen falsch-positive Befunde bei der SARS-CoV-2-PCR-Testung nach derzeitigen Erkenntnissen nur selten vor.
Ja. Sehr selten, aber sie kommen vor. Dafür gibt es unterschiedliche Befunde, die zwischen 1% unter Laborbedingungen und  5% unter Alltagsbedingungen liegen.
 

Was bedeutet das für die Bevölkerungg?

Man unterscheidet zwischen „falsch-positiven“ und „falsch negativen“ Testergebnissen. Das RKI sagt dazu: 

„Für die operative Zuverlässigkeit des Tests selbst sind die Sensitivität und die Spezifität wesentliche Parameter. Die Sensitivität ist der Prozentsatz, mit dem eine erkrankte Person als positiv getestet wird. Ein Test mit einer Sensitivität von 98 % identifiziert 98 von 100 Infektionen und 2 nicht. Die Kehrseite eines hoch sensitiven Tests: Er kann viele falsch-positive Befunde liefern, wenn er nicht spezifisch genug ist. Die Spezifität ist der Prozentsatz, zu dem nicht infizierte Personen als gesund erkannt werden. Ein Test mit einer Spezifität von 95 % liefert bei 5 von 100 Gesunden ein falsch-positives Ergebnis“. 

Das hört sich zunächst beruhigend an. Nun aber die tatsächliche Dimension: 

In den letzten Wochen wurden die Tests massiv ausgeweitet. Wenn es möglich ist, dass von 100.000 Tests zwischen 1.000 und 5.000 "falsch-negativ" bzw. "falsch-positiv" sein können, dann befinden sich Tausende angeblich „Gesunde“, tatsächlich aber Infizierte, nicht in Quarantäne bzw. angeblich „Infizierte“, tatsächlich aber Gesunde, unnötig in Quarantäne. 

Übrigens: Allein In der 34. KW wurden laut KKI 987.423 Testungen durchgeführt. Selbst eine  einprozentige Ungenauigkeit würde in einer Woche 9.874 falsche Ergebnisse bedeuten und das bei 8.655 oder 0,88 % positiven Test-Ergebnissen.... 

Wie aussagekräftig ist dann die ganze Testerei? 

Siehe auch: So kann es nicht weitergehen. Zu viele positiv Getestete harmlos (ntv)