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Dienstag, 13. Oktober 2020

Merkel: "Wir müssen miteinander reden..."

Wir müssen miteinander reden...

Merkel holte schon mitten in der Sommerpause am 18. August auf Seite 1 der BILD den ganz großen Hammer raus: „Kanzlerin fürchtet ‚Desaster‘ bei Corona“, lautete die Schlagzeile. Merkel glaubte gar an eine Katastrophe, die Deutschland drohen könne: „Man muss die Zügel anziehen, um bei Corona nicht in ein Desaster reinzulaufen“. Und in dieser Woche legte sie nach. Sie will in Risikogebieten "brachial" durchgreifen  und hielt bis zu 20.000 Infizierte pro Tag bis Weihnachten für möglich.

Sie hält sich damit an die Vorgaben des Innenministeriums, den Deutschen Angst zu machen, um Corona in den Griff zu bekommen. (Focus)

Am 30.09., am Schluss der Generaldebatte im Bundestag, flehte sie dann förmlich. „Wir müssen miteinander reden“, weil, "wir riskieren gerade alles, was wir in den letzten Monaten erreicht haben" Wir? „Alle Vorkehrungen und Maßnahmen nützen wenig bis nichts, wenn sie nicht von den Menschen angenommen und eingehalten werden." Und: "Ich appelliere an Sie alle: Halten Sie sich an die Regeln, die für die nächste Zeit weiter gelten müssen".

Wir? Sie übersieht, dass Sie mit ihrem Appell nur die erreicht, die politisch interessiert sind und gängige Medien konsumieren und die gemäß Bill Clinton „hart arbeiten bzw. gearbeitet haben und nach den Regeln spielen“.

Die aber, um die es geht, die feierwütigen jungen Leute, mit oder ohne Migrationshintergrund, die Familienheimkehrer und die Großfamilien, die die Regeln nicht verstehen oder nicht verstehen wollen und Familienfeiern und religiöse Feste nach eigenen Ritualen gestalten, erreicht sie nicht.

Alle anderen müssen weiter spuren und an die „Kandare“ genommen werden. Wann begreift die Politik endlich, dass sie vom Fetisch der täglichen Infektionszahlen wegkommen muss? Die Zahl der Infitierten ist solange bedingt relevant, wie aus diesen keine Patienten werden (Burkhard Ewert). Wer Infiziert ist, ist nicht gleich krank! (Walter Plassmann) Wichtig sei, wie viele Menschen tatsächlich krank sind (ca. 5 % der Infizierten - Prof.Streeck bei Lanz), wie viele wegen Corona auf der Intensivstation liegen (aktuell 590) und wie viele an  und nicht mit Corona gestorben sind (in der 37 Kalenderwoche = 17 von insgesamt 16.308 Verstorbenen = 0,1 %).

Es braucht einen "Score" oder ein Ampelsystem (Prof. Streeck) womit diese Faktoren berücksichtigt werden. Aber mit dermaßen kleinen Zahlen lässt sich keine Panik erzeugen und ein Angstlevel hochhalten...

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