Hamburgs Ärztechef kritisiert Söder und Drosten - Panikmache „macht Gesellschaft krank“
Der Vorsitzende von Hamburgs Kassenärztlicher Vereinigung, Walter Plassmann, beklagt in einem Gastbeitrag für das „Hamburger Abendblatt“ die Panikmache von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Virologe Christian Drosten. Speziell Söder neige dazu, mit Blick auf die Corona-Zukunft immer das dramatischste Szenario zu wählen. Dies verursache aber bleibende Schäden an der Seele der Bürger. „Wer die Gesellschaft mit immer neuen Hiobsbotschaften auf immer höhere Bäume treibt, der macht die Gesellschaft krank“, beklagt Plassmann.
Virologen wie Christian Drosten wirft
Plassmann vor, „nur sehr kleine Teile des Menschen“ zu sehen. Ärzten in
Hamburg sei schon im April aufgefallen, dass es eine
Diskrepanz gebe zwischen der politisch-medialen Aufgeregtheit und dem,
was sie erleben. Covid-19 verlaufe bis auf extrem wenige Einzelfälle
mild oder gänzlich symptomfrei.
Aktuell sei die Gesellschaft mit Blick auf die Corona-Maßnahmen völlig
gespalten. „Während die einen die Regeln mit einer Verbissenheit
verteidigen und (bevorzugt bei anderen) überwachen, die
mitunter absurde Züge annimmt, wollen die anderen nicht nur die
Corona-Regeln entsorgen, sondern auch gleich die halbe Demokratie mit“,
konstatiert der 65-jährige. Gespräche seien nicht mehr möglich,
ein Abwägen der Meinungen gehe unter im Gebrüll der einen wie der
anderen Seite.
Das Virus sei kein „Killervirus“. „Die Wahrscheinlichkeit, sich zu
infizieren, ist sehr gering, die Wahrscheinlichkeit zu erkranken, hoch
gering und die Wahrscheinlichkeit, schwer zu erkranken oder
gar zu sterben, äußerst gering“, so Plassmann weiter. Gelassenheit sei
„angebracht und angezeigt“.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen