Das Hin und Her der Zielgrößen in der Panikrepublik
Es ist nicht einfach für die Verantwortlichen in Bund und Ländern, den Corona-Druck hoch zu halten, damit die
Bevölkerung weiter spurt.
Fallzahlen, Verdopplungszeit, Reproduktions-zahl, Zahl der akut Infizierten, Zahl der Neuinfizierten.
Fast wöchentlich ändert sich die Kennzahl, welche den Zustand der Coronavirus-Verbreitung in Deutschland beschreiben soll.
Ende Februar/Anfang März ging es um die Fallzahlen,
die weiter nach oben gehen würden. Wenige Tage
später waren es nicht mehr hunderte, sondern mehr als 1000 Corona-Fälle
in Deutschland. Die Infektionskurve stieg bedenklich an, Ziel müsse es
sein, diese flach zu halten.
Als Mitte März die Zuwachsrate täglich zwischen 20 und 30 Prozent lag, rückte eine neue Zahl in den Mittelpunkt. Die
Verdoppelungszeit, die dann auch von Merkel als Richtmaß für den Kampf gegen die Pandemie ausgegeben wurde. Sie betonte, dass die Verdoppelungszeit
von damals 5
Tagen auf 10, besser 14 Tage steigen müsse, damit das Gesundheitssystem
nicht überfordert würde und um über Erleichterungen für die Bevölkerung
und die Wirtschaft nachdenken zu können. Es kam zum
Lockdown.
Bereits am 5. April lag die Verdoppelungszeit bei den von Merkel beschworenen 10 Tagen und stieg
weiter an. Am 15.04., dem Tag, an dem Bund und Länder erneut berieten, bei 20 und heute bei weit über 50 Tagen.
Angeblich war die Verdoppelungszahl da aber nicht mehr geeignet, eine Aussage über die weitere
Entwicklung zu treffen.
Merkel bezog sich nun am 15.04. auf die Reproduktionszahl (R0),
die beschreibt, wie viele infizierte
Menschen einen anderen anstecken würden und erklärt das Prozedere in
einer Pressekonferenz, dass diese deutlich unter 1 liegen müsse, wofür
sie von der „Merkelpresse“ wegen der einleuchtenden Erklärung überschwänglich gelobt wurde.
Dumm nur, dass diese Reproduktionszahl
schon vor den Lockdown am 23.03, deutlich unter 1 lag, was nach
Auffassung von Prof. Drosten daran lag, "dass schon in der Woche ab dem
9. März die Mobilität ganz stark verringert wurde in ganz Deutschland."
Und: "Da hat die Bevölkerung einfach spontan reagiert
und sich gesagt, das ist hier wirklich ernst."
Deswegen halten Kritiker der Bundesregierung vor, dass der Lockdown überflüssig war, weil die
Reproduktionszahl auch ohne Lockdown unter 1 lag und auch trotz Lockdown um 1 pendelte und sich nicht groß veränderte.
Am 17.04. verkündeten der Leiter des RKI und der Gesundheitsminister dann noch voller Stolz vor der Presse, dass die
R0-Zahl nunmehr bei 0,7 liege. Also Ziel erreicht? Von wegen. Da die R0-Zahl nur eine komplizierte Schätzung ist, wurde am 19.04. nach einer „technischen Umstellung“
neu geschätzt (RKI: Eine Aktualisierung für den heutigen Tag
(19.04.2020) war aufgrund einer technischen Umstellung nicht möglich) und die R0-Zahl lag fortan bis zum 26.04. konstant bei 0,9.
Als am 17.04. die Zahl der Genesenen die Zahl der Neuinfektionen überstieg, rückte eine neue Kennzahl in den Focus, die
Zahl der akut Infizierten. Von fast 70.000 in der
ersten Aprilwoche sank sie auf rund 40.000 gegen Ende des Monats. Das
Sinken weckt Hoffnung, dass ein weiteres Sinken
Lockerungen nach sich ziehen könnte. Aber das ging den Verantwortlichen
offensichtlich zu schnell.
Die empfohlene und ein paar Tage Später verordnete Maskenpflicht musste begründet werden und deshalb galt plötzlich die
Zahl der Neuinfektionen als neue Richtzahl. Auf wenige Hundert pro Tag müsse diese sinken, dann könne über weitere Lockerungen nachgedacht werden.
Als die Zahl am 27.04. mit 1144 Neuinfizierten „bedenklich“ die Hundertergrenze schrammte und die Zahl der akut
Infizierten weiterhin deutlich sank, besann man sich wieder auf die R0-Zahl
(um Übermut zu dämpfen?) und schätzte sie mit Stand 27.04. wieder auf
1,0. Schon sendeten die ÖR wieder
Merkels Pressekonferenz vom 15.03. mit ihrer Mahnung, dass die R0-Zahl
deutlich unter 1 sinken müsse, damit das Gesundheitssystem nicht
überlastet würde. Am 28.04.hieß es dann, dass RKI hätte die
R0-Zahl auf 0,9 korrogiert.
Mal sehen, was den Verantwortlichen weiter einfällt, um den Druck auf die Bevölkerung aufrechterhalten zu
können.
Nachtrag:
Als
gestern, 28.04., das RKI verkündete, dass die R-Zahl auf 1 gestiegen
sei, überschlugen sich die Öffentlich
Rechtlichen und verkündeten dieses jede Stunde in ihren
Nachrichtensendungen, teilweise wurde auch die Kanzlerin noch mal mit
alter Pressekonferenz mahnend bemüht. Als das RKI gegen Abend die
R-Zahl auf 0,9 reduzierte, war das nur noch eine Randnotiz wert.
Als
heute das RKI als neue R-Zahl 0,75 vermeldete, wurde darüber weder in
ZDF-heute noch in der Tagesschau und
den Sondernsendungen von ARD und ZDF zu Corona berichtet. Das nennt man
dann wohl tendenziöse Berichterstattung oder, wie Jakob Augstein meint,
dass Medien Teil einer "Panikmaschine" seien, in der
nur Negatives zählt. Vielleicht wollte man aber auch nur
"Lockerungsdiskussionsorgien" im Interesse der Kanzlerin vor der
Konferenz mit den Ministerpräsidenten am 30.04. vermeiden. Andere nennen
das
auch Zuschauermanipulation.
Heute,
03.05., in "Berlin Direkt", Frage an Seehofer, warum die Regierung ihre
Zielvorgaben ständig ändere, wo doch die
Kanzlerin selbst die R-Zahl <1 02.05.="" 05.05="" 1000="" 1="" 488.="" 770="" als="" am="" ausgegeben="" befinden="" begr="" bei="" ber="" bleibt="" damit="" darauf="" das="" der="" die="" einfallen="" einschr="" erleichterungen="" erstmals="" es="" gab="" gestern="" gleichzeitig="" glich="" habe="" heute="" jetzt="" k="" kommenden="" lag="" lassen="" liege.="" liegen="" m="" mal="" mittwoch="" nden.="" neuinfektionen.="" neuinfizierten="" nkungen="" nnen="" nun="" ob="" seehofer:="" sehen="" seit="" sich="" so="" span="" ssen="" t="" tausende="" um="" und="" unter="" verantwortlichen="" vorsichtige="" was="" weiter="" weitere="" wir="" wobei="" wochen="" zahl="" ziel="" zu="">1>
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