Die EU wehrt sich
Hat Deutschland Impfstoffe gehamstert? Jetzt will die EU-Kommission Antworten von Berlin (NZZ)
Nationale Abmachungen von Deutschland mit den heimischen Impfstoffproduzenten Biontech und Curevac werfen in anderen EU-Ländern Fragen auf. Die Chefunterhändlerin der EU sagte an einer Anhörung, ihr seien keine solchen Kaufverträge bekannt. Dennoch verlangt Brüssel von Berlin Auskunft.
Die Wogen gehen noch immer hoch wegen der von Brüssel koordinierten Beschaffung von Covid-19-Impfstoffen. Jüngst wurden in Deutschland heftige Vorwürfe gegen die EU-Kommission geäussert, dass diese zu wenig und falsch eingekauft habe. Der deutschen Regierung wurde vorgeworfen, sie habe sich quasi «zu europäisch» verhalten und die eigene Bevölkerung vernachlässigt.
Nun sieht sich der grösste EU-Mitgliedstaat aber ironischerweise auch mit dem gegenteiligen Vorwurf konfrontiert. Berlin soll egoistisch gehandelt und Vereinbarungen auf europäischer Ebene missachtet haben, monieren Kritiker. Im Sommer haben sich die EU-Länder darauf geeinigt, beim Einkauf von Impfstoff gemeinsam vorzugehen. Diese Abmachung sah vor, dass die Länder keine separaten Gespräche mit den Anbietern führen und so verhindern, gegeneinander ausgespielt zu werden und höhere Preise bezahlen zu müssen.
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