Wenn Ideologie regiert
Roland Tichy, So. 15.03.2020
Roland Tichy, So. 15.03.2020
Trotz
der Pandemie hielten Merkel und ihre Getreuen in Politik und Medien an
der Entgrenzung fest - obwohl weitere Ansteckung nur durch klare
Begrenzungen eingedämmt werden kann. Die europäischen Nachbarländer
schließen ihre Grenzen. So wurde Deutschland isoliert - und handelt
wieder verspätet.
Mittlerweile
sind wir ja alle Hobby-Epidemiologen und Feinschmecker hinsichtlich der
Verbreitung ansteckender Krankheiten. Die einfachste Lehre ist, dass
Ansteckungen vermieden werden müssen; deswegen zieht man Grenzen. Das
ist für den Einzelnen bitter und hart. So werden notwendigerweise
Grenzen gezogen.
China
brüstest sich damit, dass es die Stadt Wuhan und andere Siedlungen mit
60 Millionen Bewohnern abgegrenzt hat. US-Präsident Trump hat Flüge aus
China verboten und die USA haben als erstes Land ihre Staatsangehörigen
aus Wuhan ausgeflogen. Italien hat zuerst die Lombardei abgeriegelt,
später das ganze Land. Schließlich haben die USA die Einreise aus Europa
verboten, dem laut Weltgesundheitsorganisation WHO neuen Epizentrum der
Epidemie. Auch Nachbarländer schließen die Grenzen zu Deutschland. Nur
Deutschland bekanntlich (zunächst) nicht.
Bis
Sonntag hat man uns erklärt, dass Grenzen keinen Virus abhalten. Erst
durch die erwiesene Lächerlichkeit, wie sie immer wieder neu von ARD und ZDF wiederholt wurde, ist jetzt endlich der Druck groß genug geworden.
Zu
lange wurde eine neue Ideologie an die Stelle allgemein anerkannter
Notwendigkeiten gesetzt – offene Grenzen könnten kein Virus aufhalten.
Nein, Grenzen halten kein Virus auf, aber Träger und Überträger. Und nur
darum geht es – um „Social Distancing“, der Abgrenzung von Infizierten und noch nicht Infizierten.
Uns liegen Fälle vor, etwa die des letzten noch erlaubten Fluges aus
Pisa: In getrennten Bussen werden dort die Passagiere zum Flugzeug
gebracht und getrennt gesetzt – aber in Berlin in einen Bus gedrängt und
ohne Kontrolle ins Land gelassen. In Süddeutschland wiederum werden
bereits als infiziert Erkannte mit Verdachtsfällen in ein Zimmer
gesperrt. Es ist ja alles grenzenlos. Leider weiß das Virus davon
nichts.
Merkel wird zum Risiko
Merkels
Ideologie der Entgrenzung wurde längst zum Gesundheitsrisiko. Statt
diese erkennbar für die Bevölkerung in Deutschland lebensgefährliche
Haltung zu überprüfen, werden Scheingefechte geführt. Das schrecklichste
Beispiel gibt ihr Vizekanzler Finanzminister Olaf Scholz, der auf
Donald Trump herumprügelt, der bekanntlich zügig die Grenzen zuerst nach
China, dann nach Taiwan, Korea und schließlich Europa geschlossen hat:
Trumps Auftritt sei „grotesk“, ein Virus hänge nicht an der Staatsbürgerschaft.
Das hat nur nie jemand behauptet – es geht darum die Verbreitung eines Virus zu verlangsamen und zu verhindern,
wer auch immer der Träger ist. Und dass US-Bürger geschützt werden, ist
nur für einen SPD-Politiker „grotesk“, der seine Verpflichtung nicht
mehr der deutschen Bevölkerung gegenüber sieht, sondern der eigenen
Entgrenzungsideoloige, „America First“ rettet Leben, nicht das deutsche
Bestreben, das auf Entgrenzung setzt. Entgrenzung mag gut sein für
Merkels Marke „Flüchtlingspolitik”, für immer neue Zuwanderung in das
deutsche Sozialsystem, aber mörderisch für Menschen im Zeitalter des
Virus. Und zwar für Einheimische wie Zugewanderte.
Merkels Büchsenspanner
Viele Merkel-treue Medien folgten; zuletzt Claus Kleber,
der wie Geheimagent 007 im Auftrag ihrer Majestät Merkels Politik bis
zur letzten öffentlich-rechtlichen Sendungspatrone verteidigt. Vorher
hatte schon ZDF-Chefredakteur Frey
einen denkwürdigen Kommentar abgegeben, den man nur in vollem Inhalt
zitieren muss – er richtet sich selbst. Er ist für ein „offenes Europa“,
gegen Trumps Entscheidung zu Corona und gegen „widerwärtige
Spaltungen“, für „Gemeinsinn statt Grenzziehungen“. Was er nicht kapiert
hat: Es geht um Grenzziehung UND Gemeinsinn mit denen, die ausgesperrt
oder eingesperrt sind. Aber die grenzenlose Infektion kann nur jemand
predigen, dem die Ideologie der Kanzlerin wichtiger als die
Unversehrtheit der Zuschauer ist.
Dazu
kommt: Im Zeitalter des Coronavirus zeigen Regierungen unterschiedliche
Leistungsfähigkeiten. Die derzeitige deutsche Regierung hat sich einen
Namen gemacht durch Untätigkeit.
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