Merkel hat sich verzockt
Es war angeblich Merkels Forderung, die Impfstoffbeschaffung nach Brüssel zu delegieren. Sie ist nach wie vor davon überzeugt, dass das die richtige Entscheidung war. Merkel heute: „Ich bin fest überzeugt, dass es gut war, auf den europäischen Weg zu setzen. Ein Virus, das uns alle trifft, lässt sich von keinem Land allein besiegen."
Was für eine Binsenweisheit. Eine typisch absurde Merkel Rhetorik. Als wenn irgendjemand gegen eine Impfstoffverteilung in ganz Europa wäre. Dabei geht es doch nicht um entweder oder, sondern um sowohl als auch. Ihre Unbeirrbarkeit grenzt inzwischen an Starrsinn.
Ihre EU-Ideologie verhindert pragmatische Lösungen bei uns und fordert weiterhin Tote, die bei mehr ausreichendem Impfstoff wahrscheinlich hätten verhindert werden können.
Deswegen war die Delegierung der Impfstoffbeschaffung an Brüssel von Anfang an ein Fehler.
Dabei hat sie selbst darauf hingewiesen, dass es "Menschen droht, ihr Leben zu verlieren, wenn nicht rechtzeitig geimpft wird".
Die Bundesregierung wusste, dass der "Europäische Weg" ineffektiver ist, hat ihn aber trotzdem aus der Angst heraus beschritten, als "Impfnationalist" kritisiert zu werden. (Staatsekretär Thomas Gebhart (CDU) am 17. Juni hinter verschlossenen Türen im Bundestag: "Ein von der EU-Kommission initiiertes sogenanntes Joint Procurement halte Deutschland für „nicht zielführend“. Nationale Maßnahmen seien „wesentlich schneller und effektiver“. (WELT)
Wie man hört, war den Osteuropäern der Impfstoff aus Deutschland zu teuer. 20 Euro für eine Impfdose? Das hätte man gerne billiger gehabt.
- Die EU setzte daraufhin das Impfstoff Budget auf 2,7 Milliarden fest und beauftragt eine hoffnungslos überforderte Gesundheitskommissarin, eine Psychologin aus Zypern, Stella Kyriakides, mit der Beschaffung. Zur Erinnerung: Das EU-Hilfspaket beläuft sich auf 750 Mrd. Euro und ausgerechnet beim lebenrettenden Impfstoff wird geknausert?
- Spätestens als das klar war, hätte parallel hier eine zusätzliche nationale Beschaffung erfolgen müssen.
- Aber Merkel war die EU-Geste wichtiger als die Gesundheit ihrer Landsleute. Ein Großteil der jetzt noch zu beklagenden Toten geht daher auf ihr Konto
- Eine ablausbereite Medienlandschaft und entsprechende Politiker feiern die europäische Geste von Merkel als richtig und verdammen einen „Impfnationalismus“, obwohl die EU-Geste unnötig Opfer fordern wird.
- Wie richtig die Kritik an der miserabelen Impfstoffbeschaffung ist, zeigt die Tasache, dass hektisch Impfstoff sowohl von der EU als auch von Deutschland nachbestellt wurde. Bestellt. Wann der geliefert werden kann, steht in den Sternen.
- Eine schnelle Linderung ist bei der knappen Versorgung mit Impfstoff nicht in Sicht. Die Lücken in den Impfzentren können vor April auch von den neuen Anbietern Moderna und Curevac nicht geschlossen werden. Demnach könnten von den knapp 50 Millionen Impfdosen des US-Anbieters Moderna, der vergangene Woche EU-weit zugelassen wurde, bis April hier erst zwei Millionen Impfdosen verimpft werden. Grund: Produktionsengpässe.
- Geradezu lachhaft sind die Erfolgsmeldungen vom 11.01., dass der Modernaimpfstoff da sei und für ganz Deutschland 60.000 Impfdosen geliefert wurden.
- Erst setzte die EU-Kommission unter Ursula von der Leyen den Ankauf von ausreichend Impfstoff in den Sand. Jetzt wird das Debakel auch noch als Ausweis besonders raffinierter und sparsamer Verhandlungsführung dargestellt.
- Medien entschuldigen inzwischen die Fehler der Politik. Offenbar ist das Bedürfnis, die Kanzlerin zu schützen, so groß, dass dahinter alles andere zurücktritt, auch Logik und Selbstachtung und das unter Inkaufnahme weiterer Opfer.
- Statt Kritik an den unzulänglichen Maßnahmen zu übern, wird Kritik an den Kritikern geübt.
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