Klima-Fakten
Die Realität untergräbt das Modell
Was macht man als Schreckensprophet, wenn die Realität nicht so will wie die
Prognosen? Richtig, man verringert die Zielwerte; dann ist die Bedrohungslage
wiederhergestellt. Und ansonsten ignoriert man die Fakten und spricht im
Konjunktiv. Ja, es könnte alles ganz schlimm werden
von Fritz Vahrenholt ehemals Umweltsenator in Hamburg
Seit mehr als 20 Jahren sollen uns die Klimamodelle des Weltklimarats IPCC
(Intergovernmental Panel on Climate Change) Angst einflößen. Zwei Grad
Erwärmung gegenüber der ausklingenden Kleinen Eiszeit Ende des 18. Jahrhunderts
dürfen nicht überschritten werden, hieß es. Die Katastrophe drohe, denn es
würden noch in diesem Jahrhundert drei, vier oder gar fünf Grad Erwärmung
erreicht, weil die CO2-Konzentration von vorindustriellen 0,028 Prozent auf
0,056 Prozent im Jahr 2100 anstiege, wenn nicht eingegriffen würde.
So weit das Modell. Allerdings hat die Realität nicht mitgespielt. Die
tatsächliche Erwärmung fiel geringer aus als die Modellprognosen. Pro Jahrzehnt
sind bei Satellitenmessungen nur 0,13 Grad Celsius an globaler Erwärmung
festzustellen. Wenn sich der Trend fortsetzt, würde man ohne drastische
CO2-Vermeidungsmaßnahmen im Jahr 2100 bei etwa zwei Grad landen.
Irgendetwas war offensichtlich falsch an der Annahme, die Klimaentwicklung der
vergangenen 150 Jahre werde allein vom Menschen bestimmt. Das sprach sich
herum, und so verwundert es nicht, dass 2017 die Hälfte der amerikanischen
Meteorologen den Beitrag von CO2 zur Erwärmung der Welt nur noch mit weniger
als 60 Prozent angab.
Für die Apologeten des menschengemachten Klimawandels schien es deshalb wohl
notwendig, die Panik neu anzufachen. Flugs waren schärfere Ziele notwendig: Neu
wurde das 1,5-Grad-Ziel propagiert, bei Überschreitung erwarte uns Armageddon.
Dass es im prosperierenden Mittelalter um 1000 n. Chr. ähnlich warm gewesen
ist, wird unter den Tisch gekehrt. Mit dem 1,5-Grad-Ziel kann man aber wieder
tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen verlangen.
Wetter und Klima werden vermischt
Und ein zweiter genialer Schachzug gelang den Alarmisten. Außergewöhnliche
Wetterphänomene, wie sie es seit Menschengedenken gibt, Sturmfluten,
Dürreperioden, Starkregen oder Hagel und ihre Folgen wie Waldbrände oder
Überschwemmungen, wurden dem menschengemachten Klimawandel zugeordnet. Wir
lesen jeden Tag die scheinheiligen Sprüche der Klimaexperten: Der Sturm X oder
der Starkregen Y könne zwar nicht eindeutig dem Klimawandel zugeordnet werden,
aber es passe schon ins Bild des Klimawandels.
Bislang war unter Klimawissenschaftlern die Bewertung des jüngsten
Weltklimaberichts von 2013 unbestritten, dass es keine belastbaren Hinweise für
einen Zusammenhang zwischen der bisherigen Erwärmung und Dürren, Starkregen,
Hurrikanen, Hagel und Überschwemmungen gibt. Nun hören wir immer häufiger, die
Klimarechenmodelle, die schon bei der Temperatur versagt haben, zeigten, dass
extreme Wetterereignisse auf Grund des Klimawandels zunehmen werden und schon
zugenommen haben.
Thomas Deutschländer, Klimawissenschaftler beim Deutschen Wetterdienst,
erklärte erst im März 2018 wieder, es sei schwierig, eine Zunahme der
Extremwetterereignisse statistisch nachzuweisen – um dann nachzuschieben, es
scheine aber trotzdem „sinnvoll, sich schon heute auf eine Zukunft mit mehr
Wetter- und Klimaextremen auch in Deutschland einzustellen“. Man muss genau
hinhören. Es lässt sich noch nichts nachweisen, aber in der Zukunft muss man
damit rechnen. Das Umweltbundesamt macht daraus: „Schon die bisher beobachteten
Klimaveränderungen in Deutschland führen zu einer Zunahme extremer
Wetterereignisse, die Teile unserer Gesellschaft vor große Herausforderungen
stellen. Viele Menschen werden in ihrer Gesundheit erheblich belastet, in deren
Folge es zu einem Anstieg der Mortalität (Sterblichkeit) kommt.“
Belastbare Daten liefert das Amt für seine Thesen nicht. Bei 0,9 Grad Celsius
Erwärmung seit dem Ende der Kleinen Eiszeit wäre das auch überraschend. Fragt
man Roger Pielke, Professor an der Universität Boulder in Colorado und einer
der führenden Extremwetterexperten, so gibt es weltweit immer noch keine
Hinweise auf eine Zunahme wetterbedingter Schäden. Auch im IPCC- Bericht von
2013 und im Klimabericht der USA von 2018 sucht man entsprechende Belege
vergebens. Es gibt, so das IPCC, keine Hinweise auf eine Zunahme von Dürren,
Überflutungen oder Wirbelsturmereignissen. Hurrikane haben auch in den USA
nicht zu-, sondern eher abgenommen. Die intensivere Berichterstattung gibt uns
jedoch das Gefühl, dass diese häufiger auftreten.
Klimawandel an allem schuld
Wenn Politiker den Klimawandel für alles und jedes heranziehen, wird es dann
peinlich. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau gab im Juni 2019 dem
Klimawandel die Schuld an der Zunahme der Waldbrandgefahr. Auch die Grünen im
Deutschen Bundestag suggerieren, dass die Waldbrandgefahr durch die steigende
Zahl heißer Tage zunehme. Der Fernsehwetterfrosch Jörg Kachelmann kommentiert
das trocken: „Das ist natürlich Blödsinn, weil Wälder bei jeder Temperatur
brennen können. Die Leute, die immer der Sommerwärme die Schuld geben, werden
überrascht sein, wie wenig brennbar so ein Regenwald bei 38 Grad ist.“ Nicht
die Hitze, sondern fehlende Feuchtigkeit erhöht die Waldbrandgefahr. Und da
gibt es in Deutschland laut dem Deutschen Wetterdienst seit 135 Jahren im
Sommer keine Veränderung, der Niederschlag im Winter hat sogar zugenommen.
Auch was Stürme in Europa betrifft: bislang Fehlanzeige. Die Sturmtätigkeit in
Europa hat sich stets während Kältephasen verstärkt. Kälte und Stürme
ereigneten sich im Zuge von solaren Schwächeperioden; CO2 spielte da noch keine
Rolle. Ozeanzyklen modulieren das Geschehen im Jahrzehntmaßstab, mit einer
Zyklendauer von 60 Jahren.
Städte wie Konstanz und Kiel haben mittlerweile den Klimanotstand ausgerufen.
Man fragt sich, auf welcher Grundlage. Konstanz kann auf jeden Fall beruhigt
sein: Der Bodensee wird nicht über die Ufer treten. Und auch Kiel muss keine
Angst vor Überflutung haben. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie
beruhigt: „Es gibt in Norddeutschland nicht mehr Sturmfluten als vor 50 Jahren.
Ein generell steigender Trend bei der Häufigkeit und Intensität von Sturmfluten
als Vorbote des globalen Klimawandels ist gegenwärtig nicht erkennbar. Die
Sturmaktivität an der Deutschen Nordsee- und Ostseeküste nimmt nicht zu,
sondern fällt seit dem Messbeginn im Jahre 1880. Um 1990 wurde ein Zwischenhoch
erreicht, seitdem fällt die Aktivität wieder.“
Dies bestätigt auch der Klimaforscher Hans von Storch: „Erkennbar ist eine
Verringerung der Sturmaktivität seit den 1880ern bis Mitte der 1960er-Jahre.“
Seit Mitte der 1990er-Jahre verringere sich die Aktivität wiederum. „Anders als
bei Hitzewellen können diese Schwankungen allein auf natürliche Variabilität
zurückgeführt werden“, erklärt der Wissenschaftler.
Es sind nicht nur die hüpfenden Kinder und Jugendlichen, die die Politik
kopflos handeln lassen. Sie werden maßgeblich angefeuert von
Klimawissenschaftlern, die in demagogischer Weise Öl ins Feuer gießen. So
unterstützte der Klimaforscher Mojib Latif die Notstandsinitiative mit den
Worten: „Wir rennen sehenden Auges ins Verderben … Klimaschutz ist Sicherung
unseres Wohlstandes.“
Nun, die Dinge sind wohl doch nicht so dramatisch: Wir wissen, dass der
Meeresspiegel um 3,1 Millimeter im Jahr ansteigt, er bei gleichbleibendem
Zuwachs bis zum Jahr 2100 also noch um 30 Zentimeter ansteigen wird. Aber davon
geht die Welt nicht unter.
Aber die Hurrikane, rufen dann die Freitagskinder. Nun, sie gingen zwischen
1979 und 2014 in der Nordhemis- phäre deutlich zurück. Warum sagt ihnen das
keiner?
Aber die Dürre, heißt es dann. Auch hier helfen die Fakten: In Deutschland
räumt sogar das Umweltbundesamt ein: „Keine statistisch gesicherte Zunahme von
Dürren seit 1951.“ Aber auch weltweit ist der Niederschlag unverändert. Die
Dürrehäufigkeit hat sich in den letzten 100 Jahren nicht verändert.
Eindrucksvoll auch ist auch eine Grafik aus der Veröffentlichung von Zengchao
Hao und anderen von der University of California.
Obwohl es also keine signifikanten Hinweise auf mehr Hurrikane, Dürren,
Überflutungen und in Deutschland keine Veränderung der sommerlichen
Niederschlagsverhältnisse seit 135 Jahren gibt, wird der Teufel an die Wand
gemalt. Wo das hinführen kann, zeigt ganz klar die Webseite „Klimanotstand“.
Dort heißt es: „Trotz der Symptome jährlich zunehmender, in manchen Teilen der
Welt bereits apokalyptischer Katastrophen, Hungersnöte, Kriege und
Völkerwanderungen erfolgt von westlich geprägten Regierungen eine unzureichende
Bekämpfung der Ursachen. Der Klimanotstand ermöglicht ein friedliches
,Überdenken‘ bisheriger Klimaschutzmaßnahmen-verhindernder ,demokratischer
Regeln‘, Verordnungen und Gesetze. Es entsteht die zum Gegensteuern notwendige
Systemänderung. Die Klimaschutzaktivisten sind sprichwörtlich legitimiert, in der
Eigenschaft als ,UN-Klimaschutz-Armee‘, die UN-Aufträge bei den nationalen
Regierungen durchzusetzen.“
Die Wissenschaftler des Potsdam Instituts unterstützen Fridays for Future. Die
Kanzlerin hat sich Mitte Juni zwei Stunden vom Potsdam Institut erzählen
lassen, was sie jetzt tun soll. Die Forderungen sind bekannt: Eine CO2-Steuer
soll mindestens 180 Euro betragen. Das bedeutet eine Mehrbelastung von 1000
Euro im Jahr für den Pendler, 1000 Euro für den Mieter (über die Heizung) und
für alle 15 Prozent höhere Strompreise.
China hat 2018 durch einen Anstieg der Zahl seiner Kohlekraftwerke rund 230
Millionen Tonnen mehr CO2 gegenüber 2017 ausgestoßen. Etwa so viel, wie die
Stilllegung aller Kohlekraftwerke in Deutschland einsparen wird.
Für alle zum Mitschreiben: CO2 ist ein überschätztes Klimagas, wir haben drei
Generationen Zeit, die CO2-Verminderung auf ein klimaverträgliches Maß
umzusetzen, und nicht nur drei Legislaturperioden. Wir müssen unseren Kindern
das sagen: Die gesamte übrige Welt stellt sich bis 2100 allmählich um. Wenn wir
an den drei Legislaturperioden festhalten, stürzt Deutschland in den nächsten
zehn Jahren ab.
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