Fragile Staaten gefährden die Weltordnung. Zur Überwindung schwacher staatlicher Strukturen ist der politische Wille zur
Veränderung wichtiger als Geld. Das zeigt das Beispiel Griechenland.
Der griechische Staat ist arm, das ist nicht seine Schuld, aber schlimmer als seine Armut ist die schlechte
Finanzwirtschaft, die im Land herrscht.
Millionen und aber Millionen, die zur Verwirklichung von großen, dem ganzen Land nützenden Unternehmungen verwendet
werden sollten, sind in ganz andere Taschen geflossen als in die von Ingenieuren und Arbeitern.
Die griechischen Finanzminister haben es verstanden, eine 100-Millionen-Anleihe nach der anderen
einzuheimsen.
Im modernen Hellas besteht aber der allerliebste Brauch, dass die Anhänger des jeweiligen Ministerpräsidenten und seiner Leute es als ein schönes Vorrecht betrachten, so wenig wie möglich oder, besser noch, gar keine Staatsteuern zu bezahlen.
Im modernen Hellas besteht aber der allerliebste Brauch, dass die Anhänger des jeweiligen Ministerpräsidenten und seiner Leute es als ein schönes Vorrecht betrachten, so wenig wie möglich oder, besser noch, gar keine Staatsteuern zu bezahlen.
Um der liederlichen Wirtschaft ein Ende zu machen, kann nur eine strenge Finanzkontrolle helfen, denn wenn auch der
griechische Staat bettelarm ist, die Griechen sind es weit weniger.
Es
ist eine ernstliche Angelegenheit: sonst ist alles Geld, welches
Griechenland erhalten hat, total verloren. Schonung
solchem Staat gegenüber üben zu wollen, ist freilich Torheit, aber die
Langmut mehrerer Großmächte gegenüber Griechenland hat tief, unendlich
tief blicken lassen..
(Der Text ist 118 Jahre alt, zitiert aus dem Flensburger Tageblatt vom 26.02. 2015. Die Quelle: Der Schlei-Bote vom
17.Mai 1897)
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