Sonntag, 03.04.2022: Mein Freiheitstag!
Endlich
kehren Selbstbestimmung und Eigenverantwortung in der Pandemie zurück
und die symbolhaften Masken werden zurückgedrängt oder fallen ganz weg.
Endlich findet auch Deutschland trotz immer irrationaleren
Mediendebatten den Ausweg aus dem pandemischen Ausnahmezustand. Und das
ist nur dem Stehvermögen der FDP zu verdanken. Jetzt ist nicht mehr die
Freiheit vom Zwang begründungspflichtig, sondern deren Einschränkung.
Vorweg:
Ich bin 77 Jahre alt, geboostert, wurde trotzdem zufällig positiv
getestet, aber ohne Symptome zu bemerken, und ich erwarte von niemanden,
dass er mich vor Corona schützt. Ich schütze mich selber.
Und zur Erinnerung:
Seit 2 Jahren müssen wir mit mehr oder weniger scharfen
Corona-Schutzmaßnahmen leben. In dieser Zeit stiegen die
Corona-Inzidenzen in Wellen auf die Rekordhöhe von über 300.000
Infizierten pro Tag. Ein Wert, der noch vor einem halben Jahr Panik
ausgelöst hätte. Und trotzdem stagnierten die Hospitalisierungsraten in
Niedersachsen bei rund 3 Prozent Normalbettenbelegung und 7 Prozent
Intensivbettenbelegung.
Nach
dem Motto von Albert Einstein, dass es schwachsinnig ist, jeden Tag
etwas auf die gleiche Art und Weise zu versuchen, um bessere Ergebnisse
zu erwarten, war ein Strategiewechsel überfällig, da Corona auf dem Weg
zu einer gewöhnlichen Atemwegserkrankung zu sein scheint. Vor diesem
Hintergrund lassen sich Zwangsmaßnahmen nicht mehr rechtfertigen.
Das
spaltet allerdings die Gesellschaft. Die einen sagen, trotz bestehender
Coronamaßnahmen seien die Inzidenzen exorbitant gestiegen - sie seien
zum Glück wegen der bestehenden Coronamaßnahmen nicht höher gestiegen,
die anderen. Keiner weiß wer Recht hat. Beweise? Fehlanzeige. Alles
Glaubensfragen. Also weg damit, sagen die einen, um Gotteswillen, bloß
nicht, die anderen. Dass Freiheit Freiheit von Zwang ist, scheint vielen
in der Gesellschaft schwer vermittelbar.
Fakt ist: Laut aktuellem Impfstatus sind 63,2 Mio. Personen grundimmunisiert. Hinzu kommen rund 14 Mio. Genesene und wenn man dem Focus
glaubt, sind es nachweislich sogar 21 Mio., die in keiner Statistik
auftauchen. Dem stehen rund 19,5 Mio. Ungeimpfte gegenüber, wobei keiner
weiß, wie viele von denen genesen und damit ebenfalls grundimmunisiert
sind. Berücksichtigt man, dass 4 Mio. Kinder bis 4 Jahren, für die es
noch keinen Impfstoff gibt, und andere Kleinkinder ungeimpft sind, kann
man davon ausgehen, dass sich rund 10 Prozent der übrigen Bevölkerung
aus welchen Gründen auch immer nicht schützen lassen wollen oder können.
Also haben fast ALLE
ein Impfangebot erhalten. Man fragt sich, was unsere Grundrechte Wert
sind, wenn trotzdem politisch und fast täglich in den Medien gefordert
wurde, die Grundrechte von 90 Prozent der Bevölkerung zugunsten von 10
Prozent Uneinsichtigen und wenigen krankheitsbedingt Ungeschützten
weiter zu beschränken.
Jetzt
ist trotz dieses medialen Trommelfeuers Schluss damit. Jetzt ist
eigenverantwortlicher Selbstschutz gefragt. Jeder der sich durch eine
Infektion bedroht fühlt, muss nun sein Risiko selbst einschätzen. Jeder
kann Maske tragen, wann und wo er will. Jeder kann sich impfen lassen.
Wer das Haus vor lauter Angst nicht mehr verlassen möchte, der kann es
tun. So etwas nennt man Selbstbestimmung. Ich lasse mir jedenfalls
fremde Angst von Menschen mit einem beschränkten Freiheitsbegriff nicht
mehr aufzwingen.
Daher
empfinde ich es als gut, dass die meisten vorgeschriebenen
Schutzmaßnahmen gegen Covid-19 am Wochenende ausgelaufen sind und nun
das Prinzip Eigenverantwortung an die Stelle von Panik, Pflicht und
Bevormundung tritt, auch wenn davon auszugehen ist, dass unter
Omikron-Bedingungen viele, die womöglich kaum oder gar keine Symptome
verspüren, unter dem Radar des Test- und Meldesystems bleiben und, so
wie ich, gar nicht merken, dass sie Corona-Positiv sind.
Es
gibt keinen Grund mehr, mit dem pandemischen Gängelband die Bürger
weiter in ihren Grundrechten einzuschränken, zumal Impfungen und
Schutzmaßnahmen die täglich ermittelten hohen Inzidenzen nicht
einschränken konnten. Die Forderung mehrerer Bundesländer, die
bundesweit geltenden Vorschriften bis in den Mai zu verlängern und an
einer bundesweiten Maskenpflicht dauerhaft festzuhalten, um frei von
Verantwortung diese weiterhin dem Bund zuzuschieben und so die Ausnahme
zum Standard zu erklären, ist gescheitert. Endlich ist nicht mehr die
Inanspruchnahme von Freiheitsrechten begründungspflichtig, sondern deren
Einschränkung.
Jetzt
wird aus dem „Team Vorsicht“ eine „Wutgemeinschaft“ der Beleidigten.
Jetzt wird wieder die Moralkeule geschwungen. Es zählen nicht mehr
Fakten, sondern Emotionen. Anders ist nicht zu erklären, dass die
Null-Covid Virologin Melanie Brinkmann erklärt: „Wenn die Maskenpflicht
nicht mehr besteht, kann es passieren, dass man sich komisch fühlt, wenn
man eine Maske trägt.“ In RTL war von einem „mulmigen Gefühl für
wenige, die weiter Masken tragen und deswegen mitleidig belächelt werden
könnten“ die Rede. Und Prof. Ullrich meint bei ntv, dass das Tragen von
Masken in Innenräumen ein Akt der Höflichkeit sein solle. Masken sollen
also nicht mehr vor Viren, sondern vor komischen und mulmigen Gefühlen
einer Minderheit schützen. Offensichtlich sehen sich „Berufspandemiker“
durch auslaufende Regelungen in ihrer Aufmerksamkeit und Existenz
bedroht.
Bezeichnend
ist auch die schon trotzige Aussage des Grünen-Politikers und
ehemaligen Oberbürgermeisters von Stuttgart, Fritz Kuhn: „Ich will, dass
mich der Staat in geschlossenen Räumen vor Ansteckung mit Corona
schützt.“ Und eine Journalistin mit einer „Contra-Position“ zu den
Lockerungen in N3: „Ich will nicht, dass mir zukünftig wieder Menschen
im Supermarkt ohne Maske in den Nacken pusten, zumal die Masken zu 70
Prozent vor Infektionen schützen.“
Genau.
Dann setzt sie doch auf, um euch zu schützen. Masken und Impfungen
dienen diesem Schutz, und weder das eine noch das andere wird mit dem
neuen Infektionsschutzgesetz verboten. Man nennt es
eigenverantwortlichen Selbstschutz – ein Fremdwort in manchen deutschen
Milieus.
Mit
dieser Einstellung nehme ich nicht den Tod der Schwächsten billigend in
Kauf. Ich akzeptiere nur, dass sich manche Lebensrisiken nicht mit
vernünftigem staatlichem Aufwand verhindern lassen.
Auch
der Tod durch Rasen, Saufen, Rauchen und Übergewicht ist vermeidbar.
Jeder kann sich eigenverantwortlich davor schützen, ohne dass der Staat
Autofahren, Alkohol und Rauchen verbietet oder Übergewichtige zum Sport
zwingt.
Und Montag Morgen betrete ich erstmals nach über 2 Jahren wieder ein Kaufhaus, und zwar demonstrativ ohne Maske. ;-