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Montag, 4. April 2022

Sonntag, 03.04.2022: Mein Freiheitstag

 Sonntag, 03.04.2022: Mein Freiheitstag! 

Endlich kehren Selbstbestimmung und Eigenverantwortung in der Pandemie zurück und die symbolhaften Masken werden zurückgedrängt oder fallen ganz weg. Endlich findet auch Deutschland trotz immer irrationaleren Mediendebatten den Ausweg aus dem pandemischen Ausnahmezustand. Und das ist nur dem Stehvermögen der FDP zu verdanken. Jetzt ist nicht mehr die Freiheit vom Zwang begründungspflichtig, sondern deren Einschränkung.

Vorweg: Ich bin 77 Jahre alt, geboostert, wurde trotzdem zufällig positiv getestet, aber ohne Symptome zu bemerken, und ich erwarte von niemanden, dass er mich vor Corona schützt. Ich schütze mich selber.

Und zur Erinnerung: Seit 2 Jahren müssen wir mit mehr oder weniger scharfen Corona-Schutzmaßnahmen leben. In dieser Zeit stiegen die Corona-Inzidenzen in Wellen auf die Rekordhöhe von über 300.000 Infizierten pro Tag. Ein Wert, der noch vor einem halben Jahr Panik ausgelöst hätte. Und trotzdem stagnierten die Hospitalisierungsraten in Niedersachsen bei rund 3 Prozent Normalbettenbelegung und 7 Prozent Intensivbettenbelegung.

Nach dem Motto von Albert Einstein, dass es schwachsinnig ist, jeden Tag etwas auf die gleiche Art und Weise zu versuchen, um bessere Ergebnisse zu erwarten, war ein Strategiewechsel überfällig, da Corona auf dem Weg zu einer gewöhnlichen Atemwegserkrankung zu sein scheint. Vor diesem Hintergrund lassen sich Zwangsmaßnahmen nicht mehr rechtfertigen.

Das spaltet allerdings die Gesellschaft. Die einen sagen, trotz bestehender Coronamaßnahmen seien die Inzidenzen exorbitant gestiegen - sie seien zum Glück wegen der bestehenden Coronamaßnahmen nicht höher gestiegen, die anderen. Keiner weiß wer Recht hat. Beweise? Fehlanzeige. Alles Glaubensfragen. Also weg damit, sagen die einen, um Gotteswillen, bloß nicht, die anderen. Dass Freiheit Freiheit von Zwang ist, scheint vielen in der Gesellschaft schwer vermittelbar.

Fakt ist: Laut aktuellem Impfstatus sind 63,2 Mio. Personen grundimmunisiert. Hinzu kommen rund 14 Mio. Genesene und wenn man dem Focus glaubt, sind es nachweislich sogar 21 Mio., die in keiner Statistik auftauchen. Dem stehen rund 19,5 Mio. Ungeimpfte gegenüber, wobei keiner weiß, wie viele von denen genesen und damit ebenfalls grundimmunisiert sind. Berücksichtigt man, dass 4 Mio. Kinder bis 4 Jahren, für die es noch keinen Impfstoff gibt, und andere Kleinkinder ungeimpft sind, kann man davon ausgehen, dass sich rund 10 Prozent der übrigen Bevölkerung aus welchen Gründen auch immer nicht schützen lassen wollen oder können.

Also haben fast ALLE ein Impfangebot erhalten. Man fragt sich, was unsere Grundrechte Wert sind, wenn trotzdem politisch und fast täglich in den Medien gefordert wurde, die Grundrechte von 90 Prozent der Bevölkerung zugunsten von 10 Prozent Uneinsichtigen und wenigen krankheitsbedingt Ungeschützten weiter zu beschränken.

Jetzt ist trotz dieses medialen Trommelfeuers Schluss damit. Jetzt ist eigenverantwortlicher Selbstschutz gefragt. Jeder der sich durch eine Infektion bedroht fühlt, muss nun sein Risiko selbst einschätzen. Jeder kann Maske tragen, wann und wo er will. Jeder kann sich impfen lassen. Wer das Haus vor lauter Angst nicht mehr verlassen möchte, der kann es tun. So etwas nennt man Selbstbestimmung. Ich lasse mir jedenfalls fremde Angst von Menschen mit einem beschränkten Freiheitsbegriff nicht mehr aufzwingen.

Daher empfinde ich es als gut, dass die meisten vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen gegen Covid-19 am Wochenende ausgelaufen sind und nun das Prinzip Eigenverantwortung an die Stelle von Panik, Pflicht und Bevormundung tritt, auch wenn davon auszugehen ist, dass unter Omikron-Bedingungen viele, die womöglich kaum oder gar keine Symptome verspüren, unter dem Radar des Test- und Meldesystems bleiben und, so wie ich, gar nicht merken, dass sie Corona-Positiv sind.

Es gibt keinen Grund mehr, mit dem pandemischen Gängelband die Bürger weiter in ihren Grundrechten einzuschränken, zumal Impfungen und Schutzmaßnahmen die täglich ermittelten hohen Inzidenzen nicht einschränken konnten. Die Forderung mehrerer Bundesländer, die bundesweit geltenden Vorschriften bis in den Mai zu verlängern und an einer bundesweiten Maskenpflicht dauerhaft festzuhalten, um frei von Verantwortung diese weiterhin dem Bund zuzuschieben und so die Ausnahme zum Standard zu erklären, ist gescheitert. Endlich ist nicht mehr die Inanspruchnahme von Freiheitsrechten begründungspflichtig, sondern deren Einschränkung.

Jetzt wird aus dem „Team Vorsicht“ eine „Wutgemeinschaft“ der Beleidigten. Jetzt wird wieder die Moralkeule geschwungen. Es zählen nicht mehr Fakten, sondern Emotionen. Anders ist nicht zu erklären, dass die Null-Covid Virologin Melanie Brinkmann erklärt: „Wenn die Maskenpflicht nicht mehr besteht, kann es passieren, dass man sich komisch fühlt, wenn man eine Maske trägt.“ In RTL war von einem „mulmigen Gefühl für wenige, die weiter Masken tragen und deswegen mitleidig belächelt werden könnten“ die Rede. Und Prof. Ullrich meint bei ntv, dass das Tragen von Masken in Innenräumen ein Akt der Höflichkeit sein solle. Masken sollen also nicht mehr vor Viren, sondern vor komischen und mulmigen Gefühlen einer Minderheit schützen. Offensichtlich sehen sich „Berufspandemiker“ durch auslaufende Regelungen in ihrer Aufmerksamkeit und Existenz bedroht.

Bezeichnend ist auch die schon trotzige Aussage des Grünen-Politikers und ehemaligen Oberbürgermeisters von Stuttgart, Fritz Kuhn: „Ich will, dass mich der Staat in geschlossenen Räumen vor Ansteckung mit Corona schützt.“ Und eine Journalistin mit einer „Contra-Position“ zu den Lockerungen in N3: „Ich will nicht, dass mir zukünftig wieder Menschen im Supermarkt ohne Maske in den Nacken pusten, zumal die Masken zu 70 Prozent vor Infektionen schützen.“

Genau. Dann setzt sie doch auf, um euch zu schützen. Masken und Impfungen dienen diesem Schutz, und weder das eine noch das andere wird mit dem neuen Infektionsschutzgesetz verboten. Man nennt es eigenverantwortlichen Selbstschutz – ein Fremdwort in manchen deutschen Milieus.

Mit dieser Einstellung nehme ich nicht den Tod der Schwächsten billigend in Kauf. Ich akzeptiere nur, dass sich manche Lebensrisiken nicht mit vernünftigem staatlichem Aufwand verhindern lassen.

Auch der Tod durch Rasen, Saufen, Rauchen und Übergewicht ist vermeidbar. Jeder kann sich eigenverantwortlich davor schützen, ohne dass der Staat Autofahren, Alkohol und Rauchen verbietet oder Übergewichtige zum Sport zwingt.

Und Montag Morgen betrete ich erstmals nach über 2 Jahren wieder ein Kaufhaus, und zwar demonstrativ ohne Maske. ;-

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