4.500 Corona Tote
Ich habe auch ohne Studie schon am 14.05.2020
drauf hingewiesen und nannte es einen Skandal,
dass die Bundesregierung, die vorgab, wegen des Schutzes von
Menschenleben die gesamte Bevölkerung einsperren zu müssen, wobei diese
noch immer auf unverhältnismäßige Art und Weise beschränkt wird,
keine erkennbaren Anstrengungen unternahm, gefährdete Pflegebedürftige
durch geeignete Maßnahmen besonders zu schützen und das Pflegepersonal
mit vernünftigem Schutzmaterial auszustatten.
11.06.2020
Pflegeforscher
der Universität Bremen haben erstmals bundesweit die Situation in
Pflegeeinrichtungen und -diensten während
der Corona-Pandemie analysiert. Die Hälfte aller Covid-19-bedingten
Todesfälle sei in Pflegeheimen gezählt worden, obwohl nur ein Prozent
der Bevölkerung in einer solchen Wohnform lebe, teilte die
Universität am Mittwoch mit. „Die Sterblichkeit unter Pflegebedürftigen
ist somit mehr als fünfzig Mal so hoch wie im Rest der Bevölkerung“,
sagte der Pflegeforscher Heinz Rothgang, der an der Studie
mitwirkte.
Die
Wissenschaftler hätten für ihre Untersuchung bundesweit 824
Pflegeheime, 701 Pflegedienste und 96 teilstationäre
Einrichtungen befragt. Der Patientenschützer Eugen Brysch begrüßte die
Studie und warf der Politik vor, die Pflege in der Pandemie nicht
ausreichend zu beachten.
Laut
der Leiterin der Studie, Karin Wolf-Ostermann, sind die
pflegebedürftigen Menschen mit ihrem erhöhten
Infektionsrisiko auch eine Gefahr für das Pflegepersonal. Bei vielen
pflegerischen Handlungen sei ein vollständiger Schutz nicht möglich.
Dennoch könne das Übertragungsrisiko eingedämmt werden, wenn
schnelle Testergebnisse potenzielle Infektionsherde rasch aufdeckten und
ausreichende Schutzmaterialien vorhanden seien. Dass dies funktioniere
zeige die Tatsache, dass es in mehr als der Hälfte der
Einrichtungen mit infizierten Mitarbeitenden keine erkrankten Klienten
oder Bewohner gebe.
Zwar
habe sich die Versorgung mit Schutzmaterialien seit Beginn der Pandemie
deutlich verbessert, dennoch klage immer noch
jeder vierte Pflegedienst und jede sechste stationäre Einrichtung über
Engpässe, hieß es. Zudem seien Tests teilweise noch schwer zugänglich.
„Die Übermittlung der Ergebnisse erfolgt erst nach drei
bis vier Tagen – zu spät, um ihr Potenzial als Teil eines wirkungsvollen
Schutzkonzeptes voll zu entfalten“, sagte Wolf-Ostermann. Erforderlich
seien daher regelmäßige Reihentests, deren Ergebnisse
schneller zur Verfügung stünden.
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