Guter Hass, böser Hass
Von ELKE HALEFELDT am 30. Oktober 2017 im Cicero
"Die
taz-Kolumnistin Hengameh Yaghoobifarah hat mit einem Beitrag die
Rassismus-Debatte erneut ent- facht. Denn obwohl darin von der deutschen
„Dreckskultur“ die Rede ist, sah die No-Hate-Speech-Initia- tive
offenbar keinen Handlungsbe- darf. Wir lernen: Rassismus gegen Deutsche ist kein Rassismus
Hengameh
Yaghoobifarah sah sich mutmaßlich nicht als „Haterin“, als sie ihrem
Text, im Kern wohl als Sympathiebeweis für die Idee eines islamischen
Feiertags in Deutsch- land gedacht, den kecken Titel „Deutsche, schafft Euch ab!“
ver- passte, die Deutschen als Kartoffel und Lauch darstellte und sich
in spätpubertärem Ton darüber auf- regte, dass offenbar nicht alle
„Kartoffeln“ die Einführung eines solchen Feiertags gutheißen.
Fast zeitgleich meinte Sibylle Berg auf Spiegel Online, eine neue faschistische Bewegung kommen zu sehen und formulierte beherzt, die Zeit des Redens sei vorbei:
„Vielleicht
ist der Schwarze Block, die jungen Menschen der Antifa, die Faschisten
mit dem einzigen Argu-ment begegnen, das Rechte verste- hen, die einzige
Bewegung neben einem digital organisierten Wider- stand, die eine
Wirkung hat.“
Zwei
Frauen, die ihr jeweils klares Welt- und Feindbild eint. Die eine
unterstellt der AfD Mordabsichten („unter den Bus schmeißen“), die
andere will ausgerechnet den „Schwarzen Block“ gegen „die Rech- ten“
aufmarschieren lassen. Demo- kratischer Diskurs ade".
Jan Fleischauer fragt im SPIEGEL-Online unter der Überschrift
"Sind
Deutsche "Kartoffeln"? Und das ganze Land eine "Dreckskultur"? Im Kampf
gegen die drohende Machtergreifung der Faschisten ist keine These zu
abwegig und kein Vergleich zu steil."
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