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Sonntag, 29. September 2013

Wahlnachlese

Man kannte unser Land im Wahlkampf nicht wieder. SPD, Grüne und Linke führten einen Elends- und Armutswahlkampf. Natürlich gibt es am unteren Rand der Gesellschaft Missstände. Dagegen muss etwas getan werden. Aber prägen diese Zustände die gesamte Republik? Entsprechen sie dem Lebensgefühl der übergroßen Mehrheit des Volkes? Mitnichten. Wie konnte die SPD, die Volkspartei sein möchte, die Mehrheit des Volkes ausblenden und ihre Programmatik so auf Armut verkürzen ? Wie kann man in einem Land, das wirtschaftlich wächst, das ganz Europa schleppt und in dem die Steuereinnahmen nur so sprudeln, ausschließlich von Elend reden?
   Wahlen werden in der Mitte gewonnen – oder wie jetzt: verloren. Mit einem „Gerechtigkeitswahlkampf“ lässt sich vielleicht eine dramatisch schrumpfende Stammwählerschaft  ergötzen, nicht aber eine Wahl gewinnen.
Hans-Ulrich Jörges "Stern"

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